Lemgo. „Wir sind im Jahr 2020 und befinden uns auf einem Fischmarkt in Wuhan. Das Corona-Virus wurde von einer Schulklasse aus Italien nach Deutschland eingeschleppt. Es hat sich rasch verbreitet, womit keiner gerechnet hat. Jetzt seid ihr gefragt. Wir benötigen Eure Hilfe, um das Virus zu bekämpfen und den Impfstoff zu finden“ – Mit diesen Worten begann für die neuen Schülerinnen und Schüler des Lüttfeld-Berufskolleg ein erlebnispädagogisches Angebot, das sie zum Schuljahresbeginn wahrnehmen konnten. Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe (13. Klasse) des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales (Allgemeine Hochschulreife Freizeitsportleiter/in) hatten unter der Leitung der Lehrkräfte Claudia Müller-Hampus und Christian Rohe ein Konzept für erlebnispädagogische Angebote entwickelt, die sich an die neuen Schülerinnen und Schüler in den Anfangsklassen des Lüttfeld-Berufskollegs richteten. Die Neuankömmlinge sollten sich durch pädagogische und sportliche Aktivitäten auf spielerische Weise besser kennenlernen und auch als Klassengemeinschaft näher zusammenwachsen. Das hat sehr gut funktioniert.
Die Rahmengeschichte leitete einzelne Aktivitäten und Spiele ein, dabei geschah Spannendes: „Zunächst müsst ihr Eure Koffer packen, um nach Russland zu reisen, um Euch auf die Suche nach dem Impfstoff zu begeben. / Wir befinden uns nun am Flughafen und fliegen los. Hier habt ihr Eure Flugtickets. / Unterwegs hatten wir einen schrecklichen Unfall, das Flugzeug stürzte ab. Wir sind in einem düsteren, dunklen Wald in kalter Nacht. Nun müssen wir zusammen durch den Wald finden, jedoch haben wir im Flugzeug nur eine begrenzte Zahl an Nachtsichtgeräten, die funktionieren. / Wir sind erfolgreich durch den Wald gekommen und stehen nun vor einer großen, steinernen Mauer. In der Morgendämmerung müssen wir versuchen, unser Gepäck über die Mauer zu bringen. / Unsere Sachen sind nun auf der anderen Seite der Mauer. Nun müsst ihr eine verschlossene Tür öffnen, indem Ihr Sätze bildet, die Euch Hinweise zum Corona-Virus und zum Impfstoff geben. / Ihr hab die Sätze gebildet und konntet so die Tür öffnen. Vor uns liegt ein gefährlicher Fluss mit einer reißenden Strömung. Ihr müsst den Fluss überqueren und hierfür eine Brücke bauen, um zum Impfstoff zu gelangen. / Der Fluss wurde von Euch überquert und Ihr steht jetzt vor einem Graben, im welchem der Impfstoff liegt. / Nach einer langen Reise und vielen Herausforderungen habt ihr den Impfstoff gefunden und könnt nun die Welt retten.“
Für die Schülerinnen und Schüler war ein kleiner Parkour mit interessanten Spielen aufgebaut, den sie in der Abfolge der Geschichte Schritt für Schritt durchlaufen mussten. Am Ende gab es eine Feedback-Runde, in der sie berichteten, was ihnen gut und was ihnen weniger gut gefallen hatte. Besonders gut war, dass der Tag sehr abwechslungsreich gestaltet war und die sportlichen Aufgaben mit einer spannenden Geschichte verbunden waren. Die neuen Schülerinnen und Schüler mussten zudem intensiv miteinander kommunizieren und kooperieren, dabei ging es auch um Sicherheit und Vertrauen. „Als ich bei einem Spiel mit verbundenen Augen über eine Turnerbank laufen sollte, war mir ganz schön mulmig, aber da ich wusste, dass meine Mitschülerin mich führt, habe ich mich doch sicher gefühlt“, bemerkte eine Schülerin. Ein herzliches Dankeschön insbesondere an die Oberstufe des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales (Allgemeine Hochschulreife Freizeitsportleiter/-in), die das erlebnispädagogische Angebot plante und durchführte.