„Wie gut wir es eigentlich haben, in einer Demokratie zu leben.“ – In einer Feierstunde am Lüttfeld-Berufskolleg erhielten Schülerinnen und Schüler ihre Zertifikate als Botschafterinnen und Botschafter für eine demokratische Gesellschaft.

Ein Engagement für die freiheitlich-demokratische Grundordnung: (von links) Schulpate Hans Topp van Rijbroek, Schulleiterin Andrea Brasch, Demokratiebotschafterinnen Meliha Eslem Aydin und Leoni Helena Henning, Schulsozialarbeiterin Sabrina Braitmaier, Demokratiebotschafterin Zehra Ayan, Erzähler und Coach Lothar Schröer, Demokratiebotschafter Fynn Lucca von Rothkirch und Panthen, Demokratiebotschafterin Sophie Nasarenko, Lehrer und Projektinitiator Patrick Kamps und Demokratiebotschafter Scott-Steve Rump.

Lemgo. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde am Lüttfeld-Berufskolleg bekamen die ersten Demokratiebotschafterinnen und Demokratiebotschafter der Schule ihre Zertifikate aus den Händen der Schulleiterin Andrea Brasch überreicht. Die zu Botschafterinnen und Botschafter ausgebildeten Schülerinnen und Schüler werden demnächst Workshops für Klassen anbieten und demokratisches und demokratiegeschichtliches Grundlagenwissen vermitteln. Zudem wurde während der Feierstunde der neue Schulpate für „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ Hans Topp van Rijbroek in sein Amt eingeführt.

Das Projekt der „Demokratiebotschafterinnen und Demokratiebotschafter“ ist neu am Lüttfeld-Berufskolleg und wurde von der Schulsozialarbeiterin Sabrina Braitmaier, dem Lehrer Patrick Kamps und dem Schulpaten Hans Topp van Rijbroek initiiert. Zusammen mit dem Erzähler und Coach Lothar Schroer setzen sie sich das Ziel, das Bewusstsein für die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung bei Schülerinnen und Schülern zu stärken. Hierzu haben sie über viele Monate hinweg in einer Vorbereitungsphase mit angehenden Botschafterinnen und Botschaftern zusammengearbeitet und sie fachlich, didaktisch und performativ darin unterstützt, eigene Workshops zum Thema Demokratie auf die Beine zu stellen. Unterstützt wird das Projekt „Demokratiebotschafter“ auch vom „Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Lippe“, wie Dr. Frank Oliver Klute in seinem Grußwort betonte. Während der Feierstunde wurden den anwesenden Klassensprecherinnen und Klassensprechern der Schule einzelne Workshopsthemen als „Appetithappen“ vorgestellt: Es geht in den Workshops zum Beispiel um das „Wählen in der Demokratie“. Eine Botschafterin betonte: „Nicht zu wählen, ist für uns keine Option!“. Auch solle in einem Workshop die „Diktatur des Nationalsozialismus und die Demokratiefeindlichkeit in Deutschland“ behandelt werden. Ebenso wird in einem Workshop deutlich, wie wichtig es ist, sich politisch zu informieren. „Doch wo finde ich Informationen zu politischen Themen, die nicht Fakenews enthalten?“, fragte ein Botschafter. Ein weiterer wichtiger Themenschwerpunkt beleuchtet den „Rassismus - früher und heute“: „Woher kommt Rassismus? Wie zeigt er sich und was kann man dagegen tun?“ lauten Fragen, die in diesem Workshop behandelt werden. Die Klassensprecherinnen und Klassensprecher können jetzt ihre Gruppen über dieses neue Angebot informieren und die Workshops, die im Zeitraum einer Doppelstunde stattfinden, buchen. Ansprechpartner sind die Lehrkräfte für Politik oder die Schulsozialarbeit des Lüttfeld-Berufskollegs.

Die Schulleiterin Andrea Brasch sprach den neuen Botschafterinnen und Botschaftern ihre Anerkennung für ihr besonderes Engagement aus und betonte in ihrer Rede, dass Demokratie und Grundrechte keine Selbstverständlichkeit sind. „Das stellen wir fest, wenn wir mit Geflüchteten sprechen. Auch die, die in Europa aufgewachsen sind, müssen demokratische Spielregeln erlernen. Was verstehen wir unter Integration, unter einem „Leben in Deutschland“? – Leben in Deutschland ist ein Leben in der Mitte der Gesellschaft. Unsere ausgebildeten Demokratiebotschafter begleiten, unterstützten, coachen Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg in die Mitte der Gesellschaft! Sie beziehen Position und setzen sich für die Demokratie ein. Dafür danke ich Ihnen.“ Die Zertifikate erhielten Zehra Ayan, Meliha Eslem Aydin, Sophie Luisa Groß, Leoni Helena Henning, Laura Nakelska, Sophie Nasarenko, Janneke Paulien van Rijbroek, Fynn Lucca von Rothkirch und Panthen sowie Scott-Steve Rump.

Während der Feierstunde wurde zudem Hans Topp van Rijbroek als neuer Schulpate in seien Amt eingeführt, das er neben der Schulpatin Fatma Bläser mit großem Engagement in der Schule bekleiden will. Der Lehrer und Beauftragte für „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ des Lüttfeld-Berufskollegs Christian Krome stellte den neuen Schulpaten vor: Hans Topp von Rijbroek war lange Jahre als Lehrer am Lüttfeld-Berufskolleg tätig und engagiert sich nicht nur in seinem Unterricht, sondern auch darüber hinaus stark für die Themen „Demokratie“, „Politische Bildung“ und für „Schule ohne Diskriminierung“. Die Schulleiterin Andrea Brasch dankte dem neuen Schulpaten: „Das Lob und die Anerkennung gebührt an dieser Stelle Hans Topp-van Rijbroek als Pfleger und Bewahrer des demokratischen Gedankens“. Und sie stellte abschließend fest: „Das Lüttfeld-Berufskolleg nimmt seinen Auftrag pädagogisch-politische Bildung zu leisten, in vorbildlicher Weise wahr. Das ist in unserer Zeit besonders wichtig, weil das Vertrauen in die Demokratie schwindet.