Wichtig fürs Klima: Die Wald- und Bodenwoche der Höheren Berufsfachschule für Umweltschutztechnik

Die Wald- und Bodenwoche 2023 von Schülerinnen und Schülern der Höheren Berufsfachschule für Umweltschutztechnik: Heiner Härtel vom NABU Besucherzentrum Moorhus in Lübbecke führt die Gruppe vom Lüttfeld-Berufskolleg durch das Moor.

Lemgo. Kurz vor den Sommerferien erfuhren die Unterstufe der Umweltschutztechnischen Assistentinnen und Assistenten im Rahmen der Wald- und Bodenwoche viel Neues. Die Woche startete mit einer Einführung zum Thema Boden und einer anschließenden Gehölzbestimmung vor Ort rund um das Gelände des Lüttfeld-Berufskollegs. Dabei wurden unterschiedliche Methoden zur Bestimmung der Bäume eingesetzt: Zum einem die klassische Methode mithilfe eines Bestimmungsbuches und der Analyse von Blattform und Blattgliederung. Zum anderen wurde die App „Flora Incognita“ genutzt. Anhand von Fotos konnten so die Bäume bestimmt werden. So wurden mindestens 20 verschiedene Baumarten identifiziert, unter anderem eine Magnolie, die zwar direkt vor dem Haupteingang des Schulgebäudes steht, aber bisher kaum aufgefallen war. So wurde die Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler geschärft.

Am nächsten Tag berichtete im NABU Besucherzentrum Moorhus in Lübbecke Heiner Härtel allerlei Wissenswertes über das Moor, zum Beispiel, dass ein Kilogramm Moorgras zehn Liter Wasser speichern kann. Im Zentrum des zweiten Tages stand neben der Hitze und den Mücken die Entnahme von Bodenproben am Hücker Moor. Bei der Führung durch das Moor wurde dessen enorme CO₂-Speicherkapazität verdeutlicht, die das Speichervermögen von Ozeanen um ein Vielfaches übersteigt. Im Vergleich zu Wäldern ist es fünfmal so effizient. Der Verfall von Mooren verursache hingegen aktuell 7% der Gesamtemissionen an CO2. Der Stadtwald Bad Salzuflen war Lernort am Mittwoch. Der Revierförster Frank Boldt beeindruckte die Lernenden mit seinem umfassenden Wissen über den Stadtwald. Neben historischen Wissen wurde auch auf die aktuelle Fragestellung: „Wie forsten wir den durch die Dürre und Borkenkäfer geschädigten Wald wieder auf?“ eingegangen. So eignen sich Fichten, Buchen und Eichen langfristig gesehen eher weniger. Stattdessen werden versuchsmäßig andere Baumarten, wie zum Beispiel der Mammutbaum, gepflanzt, da er mit der Hitze und Dürre besser klarkommt.

Um Bäume ging es auch am Donnerstag auf der Aufforstungsfläche Altrogge in Dörentrup. In der Wald- und Bodenwoche des vergangenen Jahres wurden dort von Schülerinnen und Schülern des Lüttfeld-Berufskollegs mehr als 600 Bäume gepflanzt. Diese wurden nun begutachtet und erneut vermessen. Während die Buchen und Eichen das letzte Jahr gut überstanden haben, sind etwa 20% der Fichten eingegangen. Um den Ursachen auf die Spur zu kommen, wurden Bodenproben entnommen und ausgewertet. Am Freitag fanden sich die Schülerinnen und Schüler wieder am Lüttfeld-Berufskolleg ein und machten vor Ort eine Bodenanalyse. Dabei wurde der Moorboden aus Lübbecke mit gewöhnlichem Mutterboden rund um die Schule verglichen. Den Lernenden hat die Projektwoche viel Spaß gemacht, „weil wir vieles erfahren haben, das man im Alltag nicht erfährt und sieht“, hieß es voller Begeisterung.