Mit Spaß und Freude! Das "Ferien Intensiv Training - FIT in Deutsch" am Lüttfeld-Berufskolleg

Sprachtraining am Lüttfeld-Berufskolleg: Die Teilnehmenden am Projekt „Ferien Intensiv Training – FIT in Deutsch“ besuchten gemeinsam das Freilichtmuseum in Detmold

Lemgo. Das Sprachtraining „Ferien Intensiv Training – FIT in Deutsch“ fand in den Sommerferien vom 26. Juni bis zum 7. Juli 2023 im Handwerksbildungszentrum (HBZ) in Lemgo statt. Insgesamt nahmen vom Hanse Berufskolleg und vom Lüttfeld-Berufskolleg 17 Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren aus elf unterschiedlichen Ländern, unter anderem aus Afghanistan, Eritrea, dem Irak, dem Kongo, aus Nigeria, Pakistan, Somalia, Syrien und der Ukraine an dem Sprachprogramm teil. Das Training wurde von den zwei Sprachlernbegleiterinnen Sabrina Braitmaier und Marianne Vier vorbereitet und durchgeführt. Die Sprachlernbegleiterinnen wurden vorher durch die „Landesweite Koordinierungsstelle Kommunales Integrationszentrum“ (La Ki) gezielt für die FIT-Maßnahme geschult. Die Lerngruppe umfasste Schülerinnen und Schüler verschiedenen Alters und heterogener kultureller Lebenserfahrungen. Eine reiche Vielfalt an Sprachen prägte das Ferienprogramm.

Das Konzept des Projektes: Die FIT-Maßnahme zielt auf den individuellen Lernzuwachs der Jugendlichen in der deutschen Sprache und die Steigerung ihrer Kommunikations- und Handlungsfähigkeit. Das Besondere an dem Projekt ist die Verknüpfung des Sprachlernens mit gemeinsamen Aktionen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkunden und erarbeiten dabei Redemittel für den Alltag und üben sie anschließend in lebensweltbezogenen Kontexten. So werden die Sprachfertigkeiten erlebt, erprobt und gefestigt. Spaß und Freude kommen dabei nicht zu kurz. Der Fokus des Unterrichts liegt auf spielerischen, interaktiven und kreativen Ansätzen. Besonders die Verbindung aus Lernen und Anwenden des Gelernten bereitet den Jugendlichen Freude und motiviert sie.

Feste Rituale im Tagesablauf: Um den Tag zu strukturieren, wurde während des „Ferien Intensiv Trainings“ mit wiederkehrenden Elementen gearbeitet. Durch gemeinsame Mahlzeiten, Reflexionen mithilfe von Fotos zum Beispiel. Außerdem wurden während der zwei Wochen gemeinsam mit allen am Training Teilnehmenden mehrere Ausflüge geplant, durchgeführt und nachbereitet. „In der ersten Woche besuchten wir in Lemgo die Bibliothek, die Touristeninformation, den Turm der Nikolaikirche und den Marktplatz. Auf dem Markt wurden Obst und Gemüse für ein Picknick im Bielefelder Tierpark Olderdissen gekauft. Der Ausflug nach Olderdissen wurde übrigens von allen gut vorbereitet: Wer erkundigt sich wie wir mit Bahn und Bus dorthin gelangen? Wer übernimmt den Transport der Picknick-Zutaten und welche Gruppe kann die Fragen zum Tierpark schriftlich beantworten? Vor Ort hat alles dann gut geklappt. Alle waren auf dem Nachhauseweg guter Dinge, aber auch sehr müde“, äußert Sabrina Braitmaier.

„In der zweiten Woche besuchten wir die Externsteine (eine ziemlich komplizierte Fahrt mit dem ÖPNV von Lemgo aus) und das Freilichtmuseum in Detmold. An den Externsteinen bekamen wir eine kostenfreie Führung durch den Lehrer Hans Topp van Rijbroek, der Interessantes über die Besonderheit und Geschichte des Ortes kurzweilig zu erzählen wusste. Im Freilichtmuseum zeigten sich die Jugendlichen sehr beeindruckt, wie schwer das Leben im Lipperland einmal war und sie entdeckten ähnliche Gegenstände für die Feldarbeit, die sie auch aus ihren Heimatländern kannten“, ergänzt Marianne Vier. Noch am letzten Tag bei der Nachbereitung berichteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begeistert von ihren Erlebnissen und Eindrücken. Das selbstorgansierte Büfett war der genussreiche Abschluss des Trainings. Dazu gab es moderne und traditionelle Musik und Tanz aus den Herkunftsländern der Jugendlichen. Diese Tage waren für alle eine interessante Herausforderung und Bereicherung.