Kolonialismuskritik aus der Betroffenenperspektive - Die Ausstellung „Yes-Afrika“ am Lüttfeld-Berufskolleg

„Feminismus in der Politik in Ruanda“ – ein Vorbild für Deutschland! Zwei Schülerinnen besuchen die Ausstellung „Yes-Afrika“ am Lüttfeld-Berufskolleg.

Lemgo. „Mehr als 61% der Abgeordneten im ruandischen Parlament sind Frauen. Das ist die Höchstquote im Vergleich zu vielen europäischen Ländern.“ Mit Aussagen wie dieser lässt die Ausstellung 'Yes-Afrika' die Besuchenden stutzen, informiert zu verschiedenen Themen und stellt Zusammenhänge klar. Die Ausstellung informiert über den Kontinent Afrika auf 20 Roll-Ups, Roll-Ups, die sich beispielsweise mit der Geschichte, der Wirtschaft, den Folgen des Kolonialismus, der globalen Energiepolitik und dem Feminismus auseinandersetzen. Der Verein „Yes-Afrika“ aus Hamm möchte mit seiner Ausstellung ein alternatives, genaueres und multiperspektivisches Bild des afrikanischen Kontinents vermitteln. Die Bilder von Afrika werden in diesem Kontext hinterfragt und um neue Perspektiven erweitert. Und genau dieser Blickwinkel soll auch den Menschen in Lippe einen veränderten Blick auf Afrika ermöglichen.

 „Als Schule mit Courage mit einer vielfältigen Schülerschaft freuen wir uns als Berufskolleg, das Thema Kolonialismus so eindrücklich und verständlich vermitteln zu können“, erläutert Claudia Kloock für die Schulleitung die Motivation, die Ausstellung zu präsentieren, externe Inputs seien eine gern genutzte Ergänzung zum Unterricht. „Uns ist es wichtig, dass in die Diskussion über Afrika die Betroffenenperspektive ausschlaggebend ist“, wie der Vereinsvorsitzende Nelli Foumba Soumaoro betonte. Es müsse mit den Afrikanern diskutiert werden, nicht über sie und die Ausstellung mache diese Perspektive deutlich. Zwei geförderte Projekte der LWL-Kulturstiftung zum Themenjahr „(Post)Kolonialismus“ seien hier zusammengefügt worden, stellte Dr. Frank Oliver Klute vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Lippe als Koordinator heraus. „'Yes-Afrika' aus Hamm und 'Kolonialismuskritik in Lippe' werden auch nach der Ausstellung zusammenarbeiten und mit Workshops und weiteren gemeinsamen Aktionen nachhaltig daran arbeiten, den Kolonialismus als besondere Rassismusform in der Bevölkerung präsenter zu machen.“