Eine unvergessliche Erfahrung – Die Studienfahrt der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales nach Prag

Eine Studienfahrt von Schülerinnen und Schülern der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales in die Hauptstadt der Tschechischen Republik: Gruppenfoto bei wolkenlosem Himmel auf der Prager Burg

Lemgo. Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule für Gesundheit und Soziales unternahmen mit ihren Klassenleitungen Vera Graf, Martin Gehrke und Sonja Glöckner eine mehrtägige Studienfahrt nach Tschechien. Zum Programm der Fahrt gehörten eine Erkundung der Stadt Prag, eine Fahrt zur KZ-Gedenkstätte Theresienstadt und der Besuch eines Berufskollegs in der Stadt Benešov.

Die Reise war sehr gut organisiert, die Busfahrt am Montag von Lemgo nach Prag klappte ohne besondere Vorkommnisse und die Gruppe war im Hotel „Metropolitan Old Town“ untergebracht, das geräumige Zimmer und eine gehobene Ausstattung hatte, wie die mitgereiste Schülerin Jolina Ahlborn berichtet. „Das Personal war sehr freundlich und konnte sich perfekt in englischer Sprache verständigen. Alle Zimmer waren gepflegt und sauber. Das Frühstücksbuffet bot reichlich Auswahl, für jeden Geschmack war etwas dabei“.

Für den Dienstag war eine „Stadtrallye“ in Prag angesetzt. Die Gruppe aus Lemgo traf sich mit Schülerinnen und Schülern eines tschechischen Berufskollegs aus Benešov, um gemeinsam Sehenswürdigkeiten, beispielsweise das Prager Rathaus, das Schloss, die Burg auf dem Wyschehrad-Felsen, die FUTURA-Gallery für zeitgenössische Kunst und vieles mehr zu besuchen und mit Kurzvideos zu dokumentieren. „Die Kommunikation mit unseren tschechischen Schülerinnen und Schülern war eine echte Herausforderung, aber es hat geklappt“, berichtetet Jolina. „Wir haben das Rathaus in der Altstadt mit seiner Astronomischen Uhr aus dem Jahr 1410 („ein Meisterwerk gotischer Wissenschaft“) und die Karlsbrücke über der Moldau mit seinen vielen Statuen näher in Augenschein genommen und mit einem Video dokumentiert.“

Am Mittwoch stand dann der Besuch der KZ-Gedenkstätte Theresienstadt auf dem Programm. Die Gruppe nahm vor Ort an Führungen teil. 1940 wurde zunächst in der Festung ein Gestapo-Gefängnis eingerichtet, im Jahr darauf entstand ein Sammel- und Durchgangslager vor allem für die jüdische Bevölkerung in Tschechien. Später wurden auch Juden aus Deutschland und anderen von den Nationalsozialisten besetzten europäischen Ländern dorthin deportiert. Besonders durch die Erklärungen während der Führung und durch aussagekräftige Informationstafeln wurde der Gruppe die Bedeutung und Geschichte des Ortes vor Augen geführt. „Für viele von uns war das eine eindrucksvolle und gleichzeitig beängstigende Erfahrung“, berichtet Jolina. „Es war deshalb wichtig, dass wir am Abend in der Gruppe über unsere Eindrücke und Emotionen sprechen konnten.“

Den Donnerstag nutzte eine Gruppe, um das „Střední odborná škola a Střední zdravotnická škola Benešov“ zu besuchen und sich mit dem Schulsystem in Tschechien näher zu beschäftigen. „Am Eingang der Schule wurden wir von einer Lehrerin begrüßt, die wir bereits in Prag kennengelernt hatten, sie begleitete uns den Tag über. Zum Programm gehörte zunächst am Vormittag der Besuch eines privaten Kindergartens, später in der Schule lag der Schwerpunkt dann auf den Bereich Gesundheitswesen und dem Schwerpunkt Zahntechnik. Dem Schüler Jonas Schall fiel auf, dass es in dem tschechischen Berufskolleg überall in der Schule viele Sitzgelegenheiten (Stühle, Bänke, Sofas) und viele Pflanzen gab und sich viele der Jugendlichen nicht mit Straßenschuhen, sondern mit bequemen Hausschuhen in dem Gebäude aufhielten. Die Gruppe besuchte den Englischunterricht für angehende Zahntechnikerinnen und Zahntechniker, berichtet Jonas: „Zu Beginn wurde ein Test geschrieben, hierzu wurden ein Magazin verteilt und Aufgaben bearbeitet. Nach Ablauf der Zeit wurden die Ergebnisse verglichen. Anschließend haben die Schüler versucht, uns tschechische Wörter beizubringen und wir haben ihnen deutsche Wörter nähergebracht. Nach den Wörtern ging es mit Zungenbrechern weiter, was ganz schön lustig war.“

Zurück in Prag gab es am Abend im Hotel eine Vorstellungsrunde, bei der die produzierten Videos präsentiert und das Gesehene und Erlebte reflektiert wurde. Später mussten schon die Koffer gepackt werden, bevor es am Freitag wieder nach Lemgo zurückging. „Abschließend lässt sich sagen, dass unsere Klassenfahrt sehr lehrreich und spannend war. Eine unvergessliche Erfahrung. Prag ist auf jeden Fall eine Reise wert“, lautete die allgemeine Bewertung.