Ein Praktikum für Schülerinnen und Schüler im Ausland im Rahmen des Förderprogramms „ERASMUS+“ der EU – Erfahrungsbericht eines Schülers des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales des Lüttfeld-Berufskollleg

Lemgo.  Eine größere Zahl von Schülerinnen und Schüler des Lüttfeld-Berufskollegs absolvierten in der letzten Zeit ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Hierunter waren schulische Pflichtpraktika, aber auch freiwillige Praktika in den Ferien bzw. nach dem Abschluss am Lüttfeld-Berufskolleg. Praktika führten die Schülerinnen und Schüler unter anderem nach Finnland, Frankreich, Irland und Spanien.

Hier ein kleiner Bericht eines Schülers des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales, der in den Ferien ein Praktikum in Spanien absolvierte: „Dies ist mein Erfahrungsbericht von meiner Reise nach Zaragoza, Spanien“, berichtet der Schüler Anthony Biliz. „Meine Studienfahrt wurde vom Lüttfeld-Berufskolleg unterstützt und vom „Erasmus+“-Programm der EU finanziert. Zu Beginn stellte ich mir die Frage: Wo möchte ich überhaupt hin? Durch meine bereits gesammelten Erfahrungen in medizinischen Laboren dachte ich mir, dass es für mich interessant sein könnte, einmal die deutschen Laboratorien mit denen in anderen europäischen Ländern zu vergleichen. Somit entschied ich mich dazu, mir Stellen in einem Labor im EU-Ausland auszusuchen. Im Anschluss ging ich auf die Suche nach Informationen. Dazu gehörte, dass ich Arbeitskollegen und auch Lehrkräfte fragte, ob sie eventuell Kontakte in verschiedene Laboratorien hätten. Durch Zufall erhielt ich einen Kontakt nach Spanien. Das pharmazeutische Labor an der San Jorge Universität in Zaragoza war also mein neues Ziel und ich fragte dort an, ob es möglich wäre, mein Praktikum dort zu absolvieren. Die Zusage dafür kam ziemlich schnell, worüber ich mich sehr freute. Nachdem ich meinen Praktikumsvertrag unterschrieben hatte, folgte für mich die Planung. Ich entschied mich dazu, den Weg nach Zaragoza mit dem Auto zu fahren, was im Nachhinein betrachtet ganz schön anstrengend war. Sämtliche Vorkehrungen für die Fahrt nahmen sehr viel Zeit in Anspruch. Meine Aufgaben bestanden nun darin, Hotels für den Hin- und Rückweg und ein Airbnb für meine Zeit in Spanien zu buchen, die Strecke rauszusuchen und mich über Mautgebühren zu informieren. Um den Überblick zu behalten, entschied ich mich dazu, eine Liste anzulegen, was ich alles mitnehmen muss. Außerdem das Auto zu kontrollieren und auch meine Praktikumsstelle zu kontaktieren, um wichtige Dinge schon vorab zu klären, beispielsweise Termine und Treffpunkte. Als dann der Tag meiner Abreise kam, fuhr ich mit dem Auto aus Lemgo los und hatte etwa 2.000 Kilometer vor mir. Ich fuhr durch Länder wie Luxemburg und Frankreich, wo ich auch in dem beschaulichen Ort Roanne meinen ersten Stopp hatte. Dort angekommen, war ich wirklich unglaublich müde, da so eine Fahrt alleine sehr beschwerlich ist. Kaum war der nächste Tag angebrochen, ging meine Reise weiter nach Zaragoza. Auch diese Fahrt war ebenfalls sehr strapaziös, jedoch habe ich viele schöne Eindrücke aufnehmen können. Geschlagene zehn Stunden später kam ich endlich in Zaragoza an. Es begrüßte mich die gastfreundliche Vermieterin und ich richtete mich erstmal in meinem Zimmer ein und erkundete anschließend die Umgebung. Für die Orientierung war es für mich wichtig, vorab den Weg zur Universität durch die Stadt abzufahren, um nicht komplett orientierungslos zu werden. Zu Beginn der Woche begann dann mein Praktikum, ich fuhr etwas aufgeregt zur Universität. Die Leiterin des Labors empfing mich sehr herzlich und stellte mir die Universität und meinen Arbeitsplatz für die nächsten zwei Wochen vor. Das Labor unterschied sich nicht groß von denen, die ich bisher in Deutschland kennenlernen durfte, was mir ein vertrautes Gefühl gab. Als mich die Leiterin mit dem Labor und dem Personal vertraut machte, ging für mich auch direkt die Arbeit los. Ich wurde damit beauftragt, Viskositätsmessungen von Glycerin und Ibuprofen in verschiedenen Verdünnungen und bei verschiedenen Temperaturen zu messen. Die Viskosität beschreibt das Fließverhalten von Flüssigkeiten. Hiermit war ich mehr als eine Woche beschäftigt.

Nachdem ich die mir zugeteilte Aufgabe abschloss, musste ich über meine Ergebnisse einen Abschlussbericht schreiben und meine erzielte Arbeit mit der Leitung besprechen. Der Bericht war eine Herausforderung für mich, da ich so einen Text für Forschungszwecke so noch nie geschrieben hatte. Glücklicherweise wurde mir recht präzise mitgeteilt, wie man einen solchen Bericht zu verfassen hat, was mir sehr half. Am letzten Tag meines Praktikums erfolgte dann ein Abschlussgespräch. Dort erfuhr ich, dass die Ergebnisse meiner kleinen Untersuchung in die aktuelle Forschung der Universität mit einfließen würden, was mich ziemlich überraschte, aber auch sehr freute.

Nach meinem letzten Arbeitstag fuhr ich in meine Unterkunft, packte meine Sachen und machte mich wieder auf den Weg nach Deutschland. Dieses Mal war die Fahrt mit Zwischenstopp in der französischen Stadt Poitiers glücklicherweise etwas entspannter, aber immer noch sehr fordernd. Abschließend kann ich also sagen, dass sich die Zeit in Zaragoza für mich wirklich sehr gelohnt hat. Zwar war die Arbeit in der Forschung für mich nicht jeden Tag total spannend, dennoch habe ich für meine persönliche und berufliche Zukunft viele wertvolle Erfahrungen sammeln können. So kann ich mir auch in Zukunft vorstellen, im Ausland ein Studium zu beginnen oder auch mich beruflich weiterzuentwickeln. Zudem wurde ich durch mein „Erasmus+“-Praktikum erneut darin bestätigt, dass der von mir eingeschlagene naturwissenschaftliche Weg genau der richtige ist und ich meine Kompetenzen in diesem Bereich gerne vertiefen möchte. Aus diesem Grund würde ich auch allen an unserer Schule empfehlen, solch ein Praktikum zu absolvieren und die Chance zu nutzen. Man gewinnt im Ausland viele neue Einblicke in die Berufswelt und sammelt viele prägende und positive Erfahrungen!“

Offensichtlich ist ein Praktikum im europäischen Ausland eine fantastische Gelegenheit, internationale Arbeitserfahrung zu sammeln und sich persönlich weiterzuentwickeln. Das Lüttfeld-Berufskolleg ist akkreditierte Bildungseinrichtung im Programm „Erasmus+ 2021-2027“ und unterstützt Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende bei der Durchführung und Finanzierung eines Praktikums im Ausland. Sprechen Sie die Klassenleitungen oder die Lehrkräfte für das Fach Englisch an unserer Schule direkt an oder setzen Sie sich mit den Lehrkräften und EU-Ansprechpersonen Sonja Glöckner (für Schülerinnen und Schüler in Vollzeitbildungsgängen) und Mario Liekmeier (für Auszubildende im Dualen System) persönlich in Verbindung.

Weiterführende Informationen sind hier zu finden: Erasmus+ Praktikum - Lüttfeld-Berufskolleg Lemgo (lippe.de)