Lemgo. Am Lüttfeld-Berufskolleg sind neue raumgestalterische Arbeiten mit dem Titel „WALL WORKS“ entstanden, die sich an den Flurwänden vor den Werkstätten des Bereichs „Farbtechnik und Raumgestaltung“ befinden. Es handelt sich um abstrakte Werke in Anlehnung an die konkrete Kunst der klassischen Moderne, wie sie von der Kunstbewegung „De Stijl“ in den Niederlanden oder dem deutschen Bauhaus entwickelt wurde. Durch diese geometrischen Farbgestaltungen in den Primärfarben Gelb, Rot und Blau sehen die Flure jetzt sehr freundlich und frisch, modern und schick aus.
Gestaltet wurden diese Werke für die Wände von Schülerinnen und Schüler der einjährigen Berufsfachschule für Farbtechnik und Raumgestaltung unter der Leitung der Lehrerin Christina Neitemeier und in Kooperation mit dem Architekturbüro „via MOVO Architekten“ aus Detmold. Die Architektin Monika Marasz und der Architekt Volkmar Schultz arbeiteten mit der Lerngruppe zusammen, entwickelten Ideen für eine künstlerische Gestaltung mit Architekturbezug und betreuten auch die Realisierung.
Ermöglicht wurde das Projekt „WALL WORKS“ durch das Landesprojekt „Kultur und Schule“ und dem Modellprojekt „Architektur als außerunterrichtliches Bildungsangebot“, das die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen haben, um landesweit in allen Schulformen Angebote zu unterbreiten. Es geht darum, Schülerinnen und Schüler auf die Bedeutung der Baukultur aufmerksam zu machen und ihnen ein Gespür für den Umgang und für die Gestaltung der gebauten Umwelt zu vermitteln. Monika Marasz und Volkmar Schultz entwickelten in Kooperation mit der Lehrerin Christina Neitemeier ein Modul, das auf die Schülerinnen und Schüler der einjährigen Berufsfachschule zugeschnitten ist. „Zum Bestandteil des Projektes gehörte die Erarbeitung eines räumlichen Konzeptes. Es ging aber auch um praktische Erfahrungen und gestalterische Prozesse“, berichtet das Architektenteam. Sie wollten mit dem Projekt „WALL WORKS“ auf die bestehenden architektonischen Gegebenheiten der Schule eingehen und auch die Werkstätten des Lüttfeld-Berufskollegs für die Neugestaltung nutzen.
Die Schülerinnen und Schüler lernten die große Bandbreite der architekturbezogenen Kunst kennen und entwickelten vor diesem Hintergrund ihre Ideen. Entstanden sind nun farbenfrohe geometrische Grundformen, die sich wie selbstverständlich mit der vorhandenen Architektur verbinden: „Wir haben den Eindruck, dass die Grundformen bewusst angeordnet und geschickt geteilt neue Raumsequenzen entstehen lassen. Das ist ein Gewinn für alle Schülerinnen und Schüler, die diese Flure nutzen. Sie können nun beim Durchqueren ihre Sinne schärfen und neue Raumqualitäten wahrnehmen. Im besten Fall wird dadurch der Durchgangsraum zum Erlebnisraum“, bemerkt das Team.
Auch die Lehrerin Christina Neitemeier ist sehr angetan von dem gestalterischen Ergebnis. „Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten sehr eigenständig und setzten ihre Kompetenzen ein. Sie haben ein Aufmaß gemacht und ein Konzept für geometrische Formen entwickelt, die sie berechneten, zuschnitten und auf die Wandflächen anbrachten. Der Ablauf vom Entwurf bis zur praktischen Umsetzung war nicht immer einfach, dabei mussten Rückschläge überwunden und musste neue Motivation aufgebaut werden. Auf das Ergebnis können jetzt alle sehr stolz sein.“ Ein herzliches Dankeschön an Monika Marasz und Volkmar Schultz vom Architekturbüro „via MOVO Architekten“ aus Detmold, die mit ihrem Projekt „WALL WORKS“ einen wichtigen Impuls für die Neugestaltung von Räumen am Lüttfeld-Berufskolleg gegeben haben.