Über die Grenzen der Leistungsfähigkeit von Elektrofahrzeugen – Schüler des Lüttfeld-Berufskollegs nehmen an der „eCROSS GERMANY NRW Rallye 2019“ teil

Die eCROSSER von der Kfz-Abteilung des Lüttfeld-Berufskollegs nehmen an der „eCROSS GERMANY NRW Rallye 2019“ teil und setzen sich für E-Mobilität ein: (von links) Der Schüler Timo Brand, Kfz-Abteilungsleiter Martin Wedding, Schulleiter Manfred Kreisel sowie die Schüler Eric Passard und Marlon Kubitza.

Lemgo. Eine Gruppe von Schülern des dualen Bildungsganges „Kfz-Mechatroniker“ hat sich zusammengefunden, um –überwiegend in ihrer Freizeit- den Umgang mit elektrisch betriebenen PKWs kennen zu lernen. Zudem nahm die Gruppe in Begleitung der Lehrkräfte Oliver Balitzki, Thorsten Intrup und Martin Wedding an der „e-CROSS GERMANY NRW Rallye 2019“ teil. An drei Tagen Anfang September wurden im Rahmen der Rallye etwa 600 Kilometer rein elektrisch zurückgelegt, wobei die Schüler die Leistungsfähigkeit und auch die Grenzen aktueller Elektrofahrzeuge erfahren konnten. Dankenswerterweise wurde das Projekt von mehreren Sponsoren unterstützt. Die „e-CROSS GERMANY NRW Rallye 2019“ startete mit einer Sternfahrt von Bielefeld und anderen Landesteilen nach Düsseldorf. Die Strecke der „e-CROSS GERMANY NRW Rallye 2019“ führte dann vom Flughafen Düsseldorf zu Wertungsprüfungen ins Rheinland und in die Düsseldorfer Innenstadt.

Die Lippische Landeszeitung berichtete: „Kaum hörbar gleiten die Autos vom Schulgelände, nur ein leises Surren der Elektromotoren und die Reibung der Reifen auf dem Asphalt ist zu vernehmen. Einige Schüler des dritten Lehrjahres im Bereich Kfz-Mechatronik und drei ihrer Lehrer sitzen im Elektroauto, um an einer E-Cross-Rallye teilzunehmen. Von der Fachhochschule Bielefeld aus startet die Fahrt, die bereits zum 16. Mal stattfindet und deren Ziel Düsseldorf ist. Zum einen sind auch Schüler des Berufskollegs mit sechs Teams dabei, insgesamt nehmen 69 Teams aus ganz NRW teil. Lehrer und Schüler sitzen teilweise zusammen in einem der Elektro-Kleinwagen. Die Berufsschullehrer Thorsten Intrup und Martin Wedding haben bereits häufiger an der Rallye teilgenommen. Dass die Schüler dieses Jahr auch mit dabei sind, sei für ihre Ausbildung wichtig, meint der Pädagoge. „Wir glauben, dass E-Autos eine wichtige Technik der Zukunft sind. Nicht, dass in fünf Jahren nur noch E-Autos auf den Straßen sind, aber es werden deutlich mehr werden. Einerseits wollen wir die technischen Grundlagen vermitteln, andererseits ist es sicherlich nützlich, einfach mal mit so einem Auto gefahren zu sein, um später damit arbeiten zu können.“ Er persönlich befürchte, dass die Industrie am Ende von der E-Mobilität überrollt werde und Personal mit Erfahrungswerten von Nöten sein werde. Der Lehrer fährt selber seit einem Jahr ein E-Auto als Zweitwagen, sein Kollege Martin Wedding bereits seit viereinhalb Jahren. „Es gibt 15 Millionen Zweitwagen in Deutschland, da muss vielleicht nicht jeder Wagen ein Verbrenner sein“, unterstreicht Martin Wedding. Die Kosten für die Teilnahme sowie ein Teil des Fuhrparks wurden von den Autohäusern August Möller aus Detmold, Hermann Hacke aus Blomberg, Stegelmann aus Detmold, Kurt Liebrecht aus Lage, den Bosch Car Service Thorn aus Lemgo, die Kreispolizeibehörde Lippe und die Leasingfirma electrify aus Bielefeld gesponsert. Teilweise handelt es sich um Ausbildungsbetriebe der Schüler. Der Auszubildende Timo Brand (18) freut sich vor dem Start über die Gelegenheit, teilnehmen zu können. „Ein E-Auto vermittelt ja ein ganz anderes Fahrgefühl, das hat mich schon interessiert. Auch etwas zu lernen, was uns so im Unterricht nicht vermittelt wird.“ Sein Mitschüler Marlon Kubitza (18) findet es ebenfalls reizvoll, die Thematik einmal praktisch anzugehen. „So viele fahren ja noch nicht, aber interessant finde ich die schon.“ Nach dem Start konnte sich jedes Team seine eigene Route aussuchen, um ans Ziel zu kommen. Dabei war es vor allem wichtig, auch die Ladestationen unterwegs mit einzuberechnen und zu wissen, wie diese zu bedienen sind, sagt Thorsten Intrup. „Die Schüler müssen wissen, wie beispielsweise die entsprechenden Apps für das Handy funktionieren“, erklärt er. In Düsseldorf angekommen, konnten die Schüler dann entweder an einem Rahmenprogramm teilnehmen oder ihren Abend frei gestalten. Am Samstag ging es dann auf eine Schnitzeljagd rund um Düsseldorf, wo an verschiedenen Stationen Fragen rund um die Elektromobilität beantwortet werden mussten. Sonntag wurde dann der Heimweg angetreten. Ein Teilnehmer habe es geschafft, mit genau einem Prozent Akku auf dem heimischen Hof vorzufahren. Viele der Schüler würden nach der Erfahrung nach wie vor einen Verbrennungsmotor bevorzugen“, zog Thorsten Intrup Bilanz. „Wegen der Ladezeiten. Die Schüler sind noch jung und ungeduldig“, sagt er und lacht.“ (zitiert nach: Till Sadlowski, Schüler stehen unter Strom, E-Mobilität: Sechs Teams des Lüttfeld-Berufskollegs nehmen an der E-Cross-Rallye nach Düsseldorf teil. Als Handicap stufen Lehrer und Schüler nach der Tour die Ladezeiten ein, in: Lippische Landeszeitung, 10.9.2019, S. 16)