Teambildende Maßnahmen und erlebnispädagogische Angebote für Schülerinnen und Schüler zum Schulstart am Lüttfeld-Berufskolleg

Den Knoten lösen: Schulstart am Lüttfeld-Berufskolleg für neue Klassen mit erlebnispädagogischen Angeboten, die zur Teambildung beitragen.

Lemgo. Zum Start in das Schuljahr 2021/2022 konnte trotz strenger Hygienevorschriften der vor vier Jahren neu erprobte erlebnispädagogische Tag im Rahmen der Einführungstage für einige der neu beginnenden Klassen am Lüttfeld-Berufskolleg wieder in vollem Umfang durchgeführt werden. An vier Tagen wurden 15 Klassen unterschiedlicher Abteilungen und Bildungsgänge von dem Schüler-Team des Beruflichen Gymnasiums mit dem Schwerpunkt Freizeitsportleiter/in unter der Leitung von Claudia Müller-Hampus und Daniel Scheiblich an unterschiedliche erlebnispädagogische Aktionen und Aufgaben herangeführt. Die Aufgaben sollten sowohl in kleinen Gruppen, als auch als gesamte Klasse gemeinsam gelöst werden. Wie die erlebnispädagogischen Aktionen und teambildenden Maßnahmen im Einzelnen aussahen, berichtet eine Schülerin aus der Berufsfachschule für Gesundheit/Erziehung und Soziales:

„Wir haben uns zunächst in unseren Fachräumen zur wöchentlichen Testung getroffen. Dann sind wir als Klassengemeinschaft zur Phoenix-Contact-Arena gegangen. Wir wurden herzlich von dem Schüler-Team empfangen. Nachdem das Schüler-Team sich vorgestellt und uns über den Ablauf des Tages informiert hatte, sind wir in die Umkleiden gegangen, um uns umzuziehen. Anschließend wurden wir in der Turnhalle von zwei Sportlern des Schüler-Teams empfangen, die eine Station aufgebaut hatten. An dieser Station ging es um Kommunikation. In der Mitte der Turnhalle lag auf dem Boden ein rotes Seil verknotet. Das sollten wir entknoten, was aber nicht so einfach war, denn jeder von uns sollte das Seil anfassen und nicht mehr loslassen, bis es entknotet war. Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten aufgrund mangelnder Kommunikation haben wir es doch noch am Ende geschafft, das Seil zu entknoten. Diese Station hat uns näher zusammengebracht und jeder aus der Klasse hat mit jedem gesprochen.

Die zweite Station war draußen im Freien. Auf dem Boden lagen Hula-Hoop-Reifen in einer Reihe. In den Reifen waren kleine Teppiche platziert, damit wir uns nicht auf den kalten Boden setzen mussten. Als jeder von uns in einem Reifen Platz genommen hatte, ging es auch schon los. Die zwei Sportler, die diese Station betreuten, haben uns verschiedene Gegenstände gegeben, die wir von einem Ende der Reihe bis zum anderen bringen mussten - ohne den Gegenstand mit den Händen und den Armen zu berühren. Der Gegenstand durfte auch nicht auf den Boden fallen, denn sonst hätten wir von vorne beginnen müssen. Als ersten Gegenstand mussten wir ein Fußball ans andere Ende der Reihe bringen. Den haben wir mit Hilfe der kleinen Teppiche durch die Reihe gebracht. Als zweiter Gegenstand mussten wir einen Gymnastik-Ball ans Ziel bringen. Da die Teppiche zu klein waren, mussten wir gemeinsam als Team uns eine Lösung überlegen. Wir haben uns auf die Teppiche in den Hula-Hoop-Reifen gesetzt und den Gymnastik-Ball mit den Füssen weitergegeben. So haben wir es auch mit anderen Gegenständen gemacht. Doch in der nächsten Spielrunde wurden die Gegenstände immer kleiner, bis wir schließlich einen leichten Federball weitergeben mussten. Auch das haben wir geschafft. Diese Station hat der Klasse geholfen, als Team zusammenzuarbeiten und gemeinsam eine Lösung für Probleme zu finden.

Als wir zur dritten Station kamen, sahen wir einen Parcours in der Turnhalle. Zwei Sportler, die diese Station leiteten, erklärten uns, dass wir uns einen Partner oder eine Partnerin suchen und einer von uns die Augen verbinden sollte. Ein Partner musste den, der nichts sehen konnte, durch den Parcours führen. Der Parcours bestand aus verschiedenen Hindernissen. Man musste zum Beispiel auf einer Bank balancieren oder an ein paar Leitkegeln vorbei Slalom gehen. Nach jedem Hindernis sollte man einen Ring vom Boden aufheben. Als wir mit dem Parcours fertig waren, kam der andere Partner dran. Die Ringe wurden nach jedem Durchlauf von den Sportlern desinfiziert. In diesem Parcours ging es meiner Meinung nach hauptsächlich um das Vertrauen, das man seinen Mitschülern entgegenbringt.

Bei der letzten Station sollten wir uns als Klassengemeinschaft besser kennenlernen. In der Turnhalle war ein Kreis aus Step-Boards aufgebaut und im Kreis lagen viele Yogamatten. Wir standen auf den Step-Boards und die zwei Sportler, die für die Station zuständig waren, stellten uns verschiedene Fragen, beispielsweise: „Wie groß seit ihr?“ Daraufhin mussten wir uns der Größe nach aufstellen. Jedoch durften wir nicht den Boden berühren und nur fünf Mitschüler durften sich im Kreis auf den Yogamatten befinden. Wenn wir nicht aufgepasst haben und mehr als fünf Personen im Kreis waren, mussten wir zurück auf die Step-Boards und von vorne beginnen. Zum Schluss bekamen wir von dem Schüler-Team eine Packung Süßigkeiten, die wir gerecht aufteilten und uns schmecken ließen.

Für unsere Klasse hat der Tag sehr viel gebracht. Wir haben uns untereinander viel besser kennengelernt und uns auch mit Mitschülern unterhalten, die wir im normalen Alltag vielleicht nicht direkt angesprochen hätten. Dieses Erlebnis hat uns Zusammenhalt gezeigt und uns vor Augen geführt, dass wir uns gegenseitig stärken können. Wenn ein Problem aufkommt, können wir gemeinsam eine Lösung finden. Wir haben Dinge voneinander erfahren, die wir vielleicht sonst nicht erfahren hätten. Wir konnten uns aufeinander verlassen. Wir sind als Klasse ein Team geworden, das sich bestärkt und vertraut. Mir persönlich hat der Tag sehr gefallen. Ich finde, das Schüler-Team hat uns die einzelnen Stationen gut erklärt und uns geholfen, wenn wir Hilfe brauchten. Ich finde auch es gut, dass es mal etwas anderes war als der übliche Schulstart im Klassenzimmer. Es hat mir viel Spaß gemacht, auf diese Weise meine Mitschülerinnen und Mitschüler besser kennenzulernen. Ich glaube, dass es den anderen aus der Klasse ebenfalls gefallen hat, weil es so spielerisch organisiert worden war. Deshalb bedanke ich mich herzlich für den tollen und produktiven Tag, den ich mit meiner Klasse erleben durfte.“