Mit positivem Blick in die Zukunft - Abschlussfeier der Höheren Berufsfachschulen des Lüttfeld-Berufskollegs 2021

Fachabitur der Höheren Berufsfachschulen des Lüttfeld-Berufskolleg: (von links) Bildungsgangleiter Christian Hodeck, Schulleiter Manfred Kreisel, die Klassenbesten Jan Marcinczyk, Mandy Wagner, Florian Krüger und Richard Lahl sowie rechts im Hintergrund der Stellvertretende Landrat Kurt Kalkreuter.

Lemgo. Während einer bunten Feierstunde erhielten die Absolventinnen und Absolventen der Höheren Berufsfachschulen des Lüttfeld-Berufskollegs die Zeugnisse der Fachhochschulreife aus den Händen des Schulleiters Manfred Kreisel und in Anwesenheit des Stellvertretenden Landrates Kurt Kalkreuter. Die Feierstunde fand in diesem Jahr in der großen Sporthalle der PHOENIX CONTACT Arena im Zeichen der Corona-Pandemie unter besonderen Hygiene-Maßnahmen statt, die mittlerweile zum Alltag gehören. Die Schülerband des Lüttfeld-Berufskollegs unter der Leitung von Miriam Bonefeld erzeugte mit ihren Rock- und Popsongs eine feierlich-heitere Atmosphäre und auch die kurzweiligen Reden trugen dazu bei, dass in dem Mehrzweckgebäude eine gelöste, positive Stimmung aufkam.

Rückblickend ist festzustellen, dass für die Absolventinnen und Absolventen die dreijährige Schulzeit am Lüttfeld-Berufskolleg insgesamt unter besonderen Bedingungen verlief. Es ging für sie nicht nur darum, den normalen Schulalltag mit all seinen Höhen und Tiefen erfolgreich zu bewältigen, sondern auch darum, das Lernen unter Corona-Einschränkungen zu meistern. „Das aktuelle Schuljahr begann relativ normal, doch der Präsenzunterricht endete dann kurz vor Weihnachten zunächst mit einer Verlängerung der Winterferien und führte im Anschluss zum Homeschooling bzw. zum Distanzunterricht“, betonte der Bildungsgangleiter Christian Hodeck in seiner Einführung. Erst nach den Osterferien gab es für die Abschlussklassen des Lüttfeld-Berufskollegs wieder Präsenzunterricht in unterschiedlichen Modellen als Wechselunterricht beziehungsweise Unterricht in Klassenteilung. Gleichwohl konnten die Abschlussprüfungen daraufhin erfolgreich durchgeführt werden. Mit Stolz konnte der Bildungsgangleiter feststellen, dass die meisten Absolventinnen und Absolventen aus einen der vier Fachrichtungen Elektrotechnik, Gestaltungstechnik, Informationstechnik und Umweltschutztechnik sowohl den Abschluss der Fachhochschulreife als auch einen Berufsabschluss nach Landesrecht für einen Assistentenberuf in der jeweiligen Fachrichtung erhalten. „Die bedeutet, das heute alle Absolventinnen und Absolventen mit zwei Abgangszeugnissen nach Hause gehen“, so Christian Hodeck.

Der Stellvertretende Landrat Kurt Kalkreuter gratulierte den Absolventinnen und Absolventen auch im Namen des Landrates Dr. Axel Lehmann, des Kreistages und der Kreisverwaltung recht herzlich und kam in seiner Rede ebenfalls auf die besonderen Corona-Bedingungen zu sprechen. Seiner Meinung nach habe der diesjährige Abschlussjahrgang besonderen Fähigkeiten erworben, die man bei jeder Bewerbung in den Lebenslauf aufführen könnte, nämlich Flexibilität und Belastbarkeit. „Sie haben sich trotz der Umstände durchgekämpft und sich ihren Abschluss verdient. Für diese Leistung können Sie sich auf die Schulter klopfen, vielleicht sogar noch mehr als andere Abschlussjahrgänge vor Ihnen“, so der Kurt Kaltreuter. In diesem Sinne könnten die Absolventinnen und Absolventen positiv und zuversichtlich in die Zukunft blicken und mit Mut ihren weiteren Lebensweg beschreiten: „Nach solche einem Abschlussjahr können Sie sich mehr denn je Ihrer persönlichen Stärken bewusst sein“.

Auch Schulleiter Manfred Kreisel sprach den Absolventinnen und Absolventen herzliche Glückwünsche aus und ging in seiner Rede auf die laufende Europameisterschaft im Fußball und auf aktuelle gesellschaftspolitische Themen ein, die seiner Meinung nach vor Augen führen würden, dass wir in einer Welt der großer Herausforderungen und des starken Wandels leben. Hierbei führte er auch das neue Buch des Philosophen Richard David Precht mit dem Titel „Von der Pflicht – Eine Betrachtung“ an, dass der Frage nachgeht, was eigentlich die Pflicht des Fürsorge- und Vorsorgestaates gegenüber seine Bürgern ist und was die Pflicht seiner Bürger. In diesem Sinne zitierte er Precht: „Pflichten zu haben und anderen verpflichtet zu sein ist kein Relikt einer vormodernen Zeit. Und es ist mitnichten ein persönliches und gesellschaftliches Übel, nicht nur eigene Rechte einzufordern, sondern auch das Recht anderer anzuerkennen, dass wir uns ihnen gegenüber angemessen verhalten. Dabei sind Pflichten keine Dinge, die man vor sich herträgt, sondern man trägt sie in sich als Teil einer Haltung; einer Haltung zu anderen Menschen und manchmal zu Institutionen, die Pflichten auferlegt, vor allem aber einer Haltung gegenüber sich selbst.“ Vor diesem Hintergrund betonte der Schulleiter: „Wir haben die Pflicht, auf die Einhaltung der Menschenrechte zu achten und die Menschenwürde da zu verteidigen, wo wir es können und dürfen“. Die Absolventinnen und Absolventinnen forderte er auf, mit ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten sich auch ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu sein. Nachdem die Klassenbesten geehrt und Mitarbeit beim Schulsanitätsdienst gewürdigt wurden, bekamen die Absolventinnen und Absolventinnen ihre wohlverdienten Zeugnisse und eine rote Rose, die sie stolz in den Händen hielten. Ein kleine Sektempfang schließlich rundete die Veranstaltung in einem festlichen, entspannten Rahmen ab.