Infoveranstaltung „VERLOCKENDER SALAFISMUS – ENTSTEHUNG – URSACHEN – PRÄVENTION“

Lemgo. Das Team der Schulsozialarbeit vom HANSE- und Lüttfeld-Berufskolleg sowie Kriminalhauptkommissar Joachim Peters von der Kreispolizeibehörde Lippe luden im Namen der Schulleitungen interessierte Lehrerinnen und Lehrer zu einer Informationsveranstaltung in die Aula des Handwerkbildungszentrums (HBZ) ein. Unter dem Thema „Verlockender Salafismus – Entstehung – Ursachen – Prävention – Was Sie immer schon über Salafismus wissen wollten“ hielt Joachim Peters, der als Kontaktbeamter für muslimische Institutionen (KMI) 17 muslimische Kultur- und Moscheevereine betreut, zunächst einen kurzen Vortrag für die Teilnehmenden. Gestartet wurde mit den Hauptaufgaben des Kontaktbeamten: Wissensvermittlung und Vertrauensbildung. Hierbei betonte Joachim Peters, dass es für ihn sehr wichtig sei auch an Schulen zu informieren. Schließlich seien sowohl die Lehrerinnen und Lehrer als auch die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter nahe an den Schülerinnen und Schüler und bekämen Veränderungen oder drohende Radikalisierungen am schnellsten mit und könnten entsprechend reagieren. Die Familien und Freunde der Schülerinnen und Schüler wendeten sich hingegen selten oder gar nicht hilfesuchend an die Polizei, da Familienangelegenheiten oft nicht nach Außen getragen würden. Im weiteren Verlauf des Vortrags ging Joachim Peters auf die in Lippe ansässigen Vereine und Verbände, die patriarchalischen Familienstrukturen, den Islamismus, Salafismus und Wahabismus ein. Abschließend gab es ausreichend Zeit für Fragen und konkrete Handlungsmöglichkeiten. Joachim Peters war es wichtig zu betonen, dass alle Jugendliche auf einer Suche nach sich selbst, Grenzen und Antworten seien. „Die Frage ist jedoch“, so Peters, „ in welche Richtung der Weg verläuft und wie weit er geht. Die Schule sollte diese Fragen zulassen, Interesse zeigen und eine Gesprächsbereitschaft signalisieren, jedoch auch Grenzen setzen und durch Vernetzung frühe Interventionen einleiten und unterstützen“. Neben der Infoveranstaltung für das Kollegium führte Joachim Peters auch Unterrichtseinheiten für Schüler aus insgesamt sieben Klassen beider Berufskollegs durch. Zu den teilnehmenden Klassen zählten neben fünf Internationalen Förderklassen auch zwei Ausbildungsvorbereitungsklassen. Der Fokus der Einheiten lag darin, den Schülern, meist mit Migrationshintergrund, die Arbeit der Polizei in Deutschland näher zu bringen, Ängste und Vorurteile abzubauen und Vertrauen aufzubauen. Die Resonanz der Schüler war sehr positiv. Sie haben gut mitgearbeitet, zugehört und auch im Vorfeld bereits Fragen gesammelt, die ausführlich beantwortet und diskutiert wurden.