Lemgo. Am 21.09.2018 ging es für die Lehrkräfte der Metallabteilung des Lüttfeld Berufskollegs von Lemgo aus zu einer gemeinsamen Fortbildungsfahrt mit dem Ziel Marburg. Erstes Tagesziel war die Talsperre Edersee. Der Edersee ist mit einem Fassungsvolumen von mehr als 25 Mio. m³ Wasser der flächenmäßig zweit- und volumenmäßig drittgrößte Stausee Deutschlands. Nach der Ankunft ging es zu einer Führung über die 400 m lange und 48m hohe Staumauer des Edersees. Die Führung gab einen interessanten Einblick rund um den Bau der Sperrmauer, die Entstehung des Edersees sowie die technischen Details und Instandsetzungsmaßnahmen aufgrund der mit den Jahren gestiegenen Sicherheitsstandards: So wurden beispielsweise in den 90er Jahren insgesamt 104 Felsdaueranker von bis zu 71m Länge nach Wiederaufbau der abgetragenen Mauerkrone bis in den Untergrund eingebracht. Jeder Anker hat dabei eine Vorspannung von 4500 kN (459 t), die in Stufen vorübergehend bis auf 6750 kN erhöht wurde, nachdem die Zementbefestigung der Anker im Fels ausgehärtet war. Ziel der Maßnahme war es, die Schwerkraftmauer durch die Zugkraft zusätzlich aufgrund von Sickerwasserbildung unter der Mauer zu sichern. Im Rahmen der Führung wurde auch die enorme Wasserabgabe des Edersees bei Hochwasser herausgestellt. Durch die Turbinenrohre sowie die sechs Schleusen werden bei Hochwasser pro Sekunde insgesamt 204 Kubikmeter Wasser abgelassen, wobei dieser Wert in Extremfällen durch weitere Möglichkeiten wie Überläufe und Notauslässe auf bis zu rund 1.744 Kubikmeter pro Sekunde ansteigen kann.
Weiteres Ziel der Fahrt waren die Behringwerke in Marburg. Der Unternehmensstandort Behringwerke Marburg ist mit seinen ca. 5.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 16 Unternehmen ein Biotech-Center mit innovativen Pharma-Unternehmen. Auf einer Gesamtfläche von insgesamt 67,4 ha wird in der Region Marburg den unterschiedlichsten Unternehmen die Möglichkeiten zum Arbeiten und Entwickeln geboten. Im Rahmen des Tages der offenen Tür gewährten die CSL Behring, GSK, Siemens und Pharmaserv interessante Einblicke in die Abläufe der Unternehmen sowie in die standortbedingten Potenziale aufgrund der vorhandenen Infrastruktur für Forschung, Produktion und Vertrieb. Insgesamt war es eine vielseitig und rundum gelungene Fahrt, die nicht nur fachliche Aspekte beleuchtete, sondern auch das kollegiale Miteinander innerhalb der Abteilung weiter stärken konnte. Ein besonderer Dank geht an Sigrid Hanke und Patrick Thies, die beide maßgeblich an der Organisation der Fahrt beteiligt waren.