Ein Wintermärchen im hohen Norden: Das ERASMUS+ Projekt „Healthy EU“ in Suonenjoki/Finnland

Ein Besuch an der Kathedrale von Helsinki: Tobias Lüttig (Erasmus+ Koordinator des Lüttfeld-Berufskollegs), Marion Burchart (Lehrerin des Lüttfeld-Berufskollegs) die Schülerinnen und Schüler Anna Marie Löhr, Helen Zylstra, Maximilian Treuthardt, Dario Beckmann, Rebecca Gutjahr sowie Johanna Viefhues.

Lemgo. Zum fünften von sechs Treffen im Rahmen des ERASMUS+ Projekts „Healthy EU“ ging es für die achtköpfige Delegation vom Lüttfeld-Berufskolleg vom 13. bis 19. Januar .2019 nach Suonenjoki in Finnland zur gastgebenden Schule „Suonenjoki Lukio“. Am Sonntagmorgen startete das deutsche Team, bestehend aus Projektkoordinator Tobias Lüttig, der Lehrerin Marion Burchart und den Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Gymnasiums Dario Beckmann, Rebecca Gutjahr, Anna Marie Löhr, Maximilian Treuthardt, Johanna Viefhues und Helen Zylstra um 7:00 Uhr in Lemgo zum Flughafen Düsseldorf. Bei dem Zwischenstopp in Helsinki trafen sich die deutsche und tschechische Delegation und flogen weiter ins nördliche Kuopio. Nach einstündiger Busfahrt erreichten die beiden Teams gegen 18:00 Uhr das verschneite Suonenjoki, wo bereits die Gastfamilien auf die Schülerinnen und Schüler warteten.

Am Montag startete dann das Projekt inhaltlich mit ausgearbeiteten Präsentationen der Delegationen zu landestypischen Fakten zu Familienstruktur, Fitness und Drogenkonsum. Aufgelockert wurden die Präsentationen durch kurze Pausen am bereitgestellten Buffet. Die Schülerinnen und Schüler wurden am Nachmittag zu ihren Gastfamilien entlassen und die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer trafen sich, um das weitere Programm zu besprechen. Am folgenden Dienstag stand Fitness im Vordergrund. Zwei Busse standen bereit, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Häkärinteet zum Skifahren zu bringen. Sowohl Langlauf als auch Alpin Ski stand zur Auswahl. Anfänger wurden von einem erfahrenen Skilehrer unterrichtet und verzeichneten schon nach wenigen Stunden erste Erfolge auf der Piste. Heraus aus dem ländlichen Suonenjoki ging es am Mittwoch zur nah gelegenen Stadt Kuopio, die mit ca. 115.000 Einwohnern die neuntgrößte Stadt Finnlands ist. An der „University of Eastern Finland“ gab es Informationen zum dortigen Studiengang „Health Science“ und eine Führung durch das Universitätsgebäude. Bei eisigen -15°C fuhren die Delegationen dann zum nahegelegenen Shopping-Center, um dort die Mittagspause zu verbringen. Am Nachmittag ging es weiter zum Bowling. Nach der sportlichen Betätigung gab es auf dem Aussichtsturm „Puijo Tower“ wunderschöne Ausblicke in die winterliche Landschaft um Kuopio. Am Donnerstagvormittag stand zunächst wieder Projektarbeit auf dem Programm, bei der Beiträge der einzelnen Partnerländer zu einem gemeinsamen Curriculum von sportlichen Aktivitäten, insbesondere der Ausgleich zwischen theoretischen Unterrichtseinheiten zusammengetragen wurden. Nach einem gemeinsamen Essen in der Schulkantine ging es nachmittags ins nahegelegene Dorf Rautalmapi zur Aufführung des Musicals „Syria“, vorgetragen durch Schülerinnen und Schüler des örtlichen Gymnasiums. Das Musical in finnischer Sprache (die Schülerinnen und Schüler haben für die internationalen Gruppen extra eine Übersetzung in englischer Sprache angefertigt) handelte vom Bürgerkrieg in Syrien und dem Versagen des Weltsicherheitsrates der UN zur Lösung des Konfliktes. Am Freitag trafen sich die Gruppen um 8:00 Uhr vor dem Eingang der finnischen Schule in Suonenjoki, um mit den Bussen in die 100 km weit entfernte Stadt Jyväskylä zu fahren. Um kurz nach acht ging es dann auch durch die idyllische, weiße Landschaft Finnlands und nach ca. zwei Stunden kamen wir dann an der Sportwissenschafts-Universität in Jyväskylä an. Dort stellten die Professoren der Fachbereiche Gerontologie und Biomechanik die Inhalte ihrer Studiengänge vor. Sehr anschaulich wurde auch die Auswertung der Erasmus+ Umfrage zu Gesundheit und Fitness, die durch die teilnehmenden Delegationen im vergangenen Jahr durchgeführt worden war, dargestellt. Nach einem sehr schönen Mittagessen in der Mensa der Universität wurde der Tag sportlich weitergeführt. Im universitären Schwimmbad konnten die Teilnehmer schwimmen oder in den daneben gelegenen Fitnessraum trainieren. Um 15:00 Uhr ging es dann zurück nach Suonenjoki. Die Heimfahrt wurde gekrönt durch einen wunderschönen Sonnenuntergang über den vereisten und verschneiten See der finnischen Winterlandschaft.

Da es der letzte Abend bei den Gastfamilien war, wurde in den Familien ausgiebig zusammen gegessen und anschließend gemeinsam mit den anderen Schülerinnen und Schülern aller Nationen gefeiert. Die Lehrerinnen und Lehrer wurden zu einem Abendessen bei der finnischen Lehrerin Päivi Leinonen nach Hause eingeladen. So endete ein sehr schönes finnisches Erlebnis, das zwar von äußerlicher Kälte (bis -20⁰C) aber von sehr gastfreundlicher Wärme geprägt war. Sonntag ging es um 3:00 Uhr morgens für die deutsche Delegation mit oder ohne Schlaf direkt zum Flughafen nach Kuopio, um dann von dort nach Helsinki zu fliegen. Dort war ausreichend Zeit für ein wohlverdientes Frühstück bei „Fazers“, dem bekanntesten Schokoladenhersteller Skandinaviens. Helsinki präsentierte sich ab 9.30 Uhr bei strahlend blauem Himmel und -15⁰C in seiner ganzen Schönheit. Die Sightseeing-Tour führte das Team an der Uspenski Kathedrale, dem Dom, dem Sibelius-Denkmal und an der Temppeliaukio-Kirche, einer in einen Fels gebaute Kirche, vorbei. Nach diesen Eindrücken von Helsinki ging es dann zurück zum Flughafen und von dort nach Düsseldorf, wo die deutsche Delegation um 18:00 Uhr wohlbehalten und müde landete. Das letzte Arbeitstreffen des Erasmus+ Projektes findet vom 07. bis 13. April 2019 in Lemgo statt. Das Lüttfeld-Berufskolleg wird dann Gastgeber von 30 Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften aus Finnland, Italien, Polen, Spanien und Tschechien sein.