Ein Präsentationsabend der Höheren Berufsfachschule für Gestaltung – die Oberstufe stellt Arbeiten der vergangen drei Jahre aus

Stolz und glücklich: Die Oberstufe der Höheren Berufsfachschule für Gestaltung am Präsentationsabend, an dem sie Arbeiten der vergangenen drei Jahre ausstellten.

Lemgo. Am Freitag der letzten Novemberwoche veranstalteten wir, die Oberstufe der höheren Berufsfachschule für Gestaltung, den jährlich stattfindenden Präsentationsabend. Hierbei haben wir unsere Werke, die in den vergangenen drei Jahren entstanden sind, unter einem Motto vorgestellt – „Spotlight“! Dies brachte einige Herausforderungen mit sich.

Die Lippische Landeszeitung berichtete über unseren Präsentationsabend: „Ein roter Teppich führt die Gäste der Abschlussfeier durchs Foyer des Lüttfeld-Berufskollegs. Links und rechts säumen großformatige Prints den Weg, die wie Kinoplakate in enge Rahmen gefasst sind und echtes Hollywoodfeeling aufkommen lassen. Dazwischen tummeln sich junge Leute in langen, glamourösen Kleidern und modischen Anzügen und beobachten aufgeregt, wie aus der Hektik der jüngsten Minuten, der Planung der vergangenen Monate und der Arbeit aus drei langen Jahren langsam die feierliche Atmosphäre einer Vernissage wird. Mit dem Motto „Spotlight“ möchte die Klasse ihre gestalterische Entwicklung beweisen „und vor allem den Fokus auf die Individualität legen“, sagt Lara Albrink. „In der Gestaltung gleicht nichts dem anderen.“ So sind auch die 19 Plakate, mit denen sich die Schüler jeweils als so genanntes Kreativporträt vorstellen, komplett unterschiedlich und bilden die vielfältigen Interessen und Talente der jungen Gestalter ab. „Die Planung und Organisation hat die Abschlussklasse komplett selbst übernommen“, erzählt Laura Banys, bis hin zur Präsentationsform der analogen und digitalen Inhalte und der Einteilung der Finanzen. Viel Verantwortung, von der sich Grafik- und Print-Lehrkraft Ingo Rudkoski vor allem die Förderung von Kompetenzen verspricht, die über das bloße Kreative hinausgehen: „Zwar vermitteln wir auch klassisches Fachwissen, aber wichtige Eigenschaften wie Selbständigkeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit werden vor allem in der Praxis erworben.“ Deshalb basiere der Unterricht an der Berufsfachschule vielfach auf Projektarbeit, in der die Schüler ihre Kreativität gleichsam individuell ausleben, aber eben auch in Eigenarbeit managen müssen. Die große Vielfalt findet Absolventin Hannah Tautenhahn besonders toll: An einem der Bildschirme, an denen die Gäste interaktiv die digitalen Werke begutachten dürfen, zeigt sie, wie sie zu Songtexten ein kurzes Video produziert hat. „Ich arbeite am liebsten mit Effekten und Animationsprogrammen.“ Nächstes Jahr will sie audiovisuelle Medien studieren. Als solche Orientierungshilfe diene die Ausbildung vielen Schülern, bestätigt Ingo Rudkoski: „Bei uns lernen sie alle Disziplinen kennen und können so herausfinden, was ihnen am meisten liegt.“ Aber auch die allgemeine Medien werde immer wichtiger: „Wir merken, dass die Schüler immer mehr Orientierung und Unterstützung in der modernen Medienlandschaft benötigen.“ Das fange schon bei der realistischen Einschätzung von digital bearbeiteten Zeitschriftencovern an und höre bei Social Media noch lange nicht auf. Gerade deshalb sei ihm die enge Zusammenarbeit von Schülern und Lehrern so wichtig.“ (zitiert nach: Alina Hetland, Absolventen zeigen Gesicht, Die Abschlussklasse der Gestaltung präsentiert kreative Ergebnisse aus drei Jahren Berufsfachschule am Lüttfeld-Berufskolleg, in: Lippische Landeszeitung, 2. Dezember 2019)

Der Präsentationsabend aus unserer Sicht: Schon am Ende des zweiten Ausbildungsjahres machten wir uns Gedanken über die Themensetzung des Abends. Nach ausführlichem Brainstorming entschieden wir uns für das Motto „SPOTLIGHT“. Wir überlegten uns, den Abend sowohl ähnlich eines „roten Teppich Events“, als auch in dem Stil einer Vernissage aufzubereiten. Zudem wollten wir uns nicht nur von einer vorgetäuschten „perfekten“ Seite zeigen, sondern unsere tatsächliche Persönlichkeit durchschimmern lassen. Wir wollten das Augenmerk auf unsere jeweils eigene Individualität lenken. Um das Projekt greifbarer zu machen, entwickelten wir ein für alles geltendes Gestaltungskonzept, indem unter anderem Farben, Typografie und Designelemente eine wichtige Rolle spielten. So entschieden wir uns z.B. für die Farben Schwarz, Gold, Rot und Weiß. Ergänzend wählten wir eine schlichte Schrift und erstellten ein goldenes Dreieck, welches ein fester Teil des Corporate Designs war. Im Zuge dessen entwarfen wir ein passendes Logo, eine Einladungskarte und eine Logoanimation.

Um den weitern Abend durchzuplanen, haben wir uns in kleine Arbeitsgruppen eingeteilt. So gab es später um die zehn Teams, darunter ein Finanzteam, ein Organisationsteam und ein Dekorationsteam. Neben der Teamarbeit optimierten wir alte Projekte, um sie für die ersten Drucke tauglich zu machen. Hierbei trafen wir gleichzeitig eine Auswahl. Auch fertigten wir viele Werke gezielt für den Präsentationsabend an. So entstanden bei jedem ein Corporate Design, ein Zeitschriftencover, eine Experimentalfotografie und mehrere Videos bzw. Animationen. Zwischenzeitlich wurde immer weiter in den Teams gearbeitet, so wurde ein Ausstellungskonzept ausgearbeitet, ein Stellwandsystem entwickelt und anschließend gebaut. Außerdem hielten wir stetig Rücksprache mit verschiedensten Lehrkräften, sowie dem Hausmeister. Auch für das Drucken der Exponate mussten Zeitpläne und Vorlagen erstellt werden. Ebenfalls wurde für die dekorative Ausarbeitung der Räumlichkeiten gesorgt. Da es ein sehr komplexes und umfangreiches Projekt war, musste in den letzten Tagen noch einmal ein Endspurt hingelegt werden. So fuhren wir z.B. noch schnell zu einem Baumarkt, um Pinnadeln und Brandschutzspray zu besorgen, da wir uns an die geltenden Veranstaltungs- bzw. Brandschutzverordnungen halten mussten. Auch das Ausschneiden der Exponate aus dem Druckbogen erfolgte in den letzten Tagen vor der Ausstellung. Bereits am Vorabend hatten wir die Möglichkeit, einen Raum leer zu räumen und ein großes Banner aufzuhängen. So konnten wir uns die Arbeit ein wenig aufteilen. Am eigentlichen Veranstaltungstag machten wir uns schnellstmöglich daran, die restlichen drei Räume vorzubereiten. Als dies nach anstrengendem Schleppen erledigt war, machten wir uns daran, unsere Stellwände sowohl in den Räumen als auch im Foyer aufzustellen. Danach kümmerte sich jedes Team um die Umsetzung des Aufbaus. So wurden schwarze und goldene Luftballons aufgehängt, Schilder angebracht, unsere Exponate aufgehängt und der rote Teppich ausgerollt. Auch für eine Versorgung mit Getränken und Snacks wurde gesorgt. Schließlich hatten wir noch zwei Stunden Zeit, uns fertig zu machen. Unsere Gäste erschienen schon lange vor Beginn, und so konnten wir unsere Ausstellung pünktlich eröffnen. Wir hielten eine kurze Begrüßungsrede und dann führte jeder von uns seine Familie und Freunde durch die letzten drei Jahre. Doch schon zwei Stunden später machten wir uns wieder an den Abbau. Noch an dem Abend bauten wir vier Räume wieder vollständig in ihre Ursprungsform zurück, bauten die Stellwände ab und brachten die Schule wieder in ihren Normalzustand. Kurz bevor der Sicherheitsalarm für das kommende Wochenende aktiviert wurde, verließen wir alle rekordverdächtig mit Sack und Pack die Schule.

Besonders danken wollen wir an dieser Stelle noch einmal unseren Fachlehrerinnen und -lehrern namentlich Angelika Müller, Markus Dück, Stefanie Dilger, Ingo Rudkoski und Christian Ohmen sowie unserem Werklehrer Henry Kösters. Außerdem möchten wir uns bei den beiden Hausmeistern Dirk Osterhagen und Manuel Plöger, sowie vielen anderen Lehrkräften für die unkomplizierte Zusammenarbeit der letzten Monate bedanken. Auch für die Unterstützung durch unseren Schulleiter Manfred Kreisel möchten wir noch einmal Danke sagen.