Lemgo. Zu Beginn des Schuljahres gab es für die Vollzeitklassen, die neu eingeschult wurden, erlebnispädagogische Angebote. Diese wurden von Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales der Schule geplant und durchgeführt, die in diesem Schuljahr ihr Abitur machen werden und den Schwerpunkt „Freizeitsportleiter/in und Allgemeine Hochschulreife“ gewählt haben. Das Sport-Organisationsteam hatten in der Phoenix Contact Arena einen Parkour aufgebaut und weitere Stationen vorbreitet, wie zum Beispiel den „Gordischen Knoten“, den „Dunkelpfad“, das „Säurefluss“ und den „Tempelrun“, die sehr geheimnisvoll klangen. Die Angebote zielten darauf ab, die neu gebildeten Klassengemeinschaften zu stärken. Auch sollten den Neuankömmlingen am Lüttfeld-Berufskolleg eine Gelegenheit gegeben werden, sich gegenseitig besser kennenlernen. „Unser Focus lag auf Spaß, Teamgeist und Zusammenhalt“, betonte das Organisationsteam. „Durch verschiedene kooperative Übungen sollten die neuen Schülerinnen und Schüler lernen, wie wichtig Teamarbeit, Kommunikation, Verantwortung und Vertrauen sind. Dies sind Fähigkeiten, die sowohl im schulischen, als auch im späteren Berufsleben von Bedeutung sind.“
Die Redewendung „den gordischen Knoten durchschlagen“ oder „den gordischen Knoten lösen“ bedeutet laut Wikipedia die Überwindung eines schwierigen Problems mit energischen beziehungsweise unkonventionellen Mitteln. Bei der Aufgabe „Gordischer Knoten“ mussten die Schülerinnen und Schüler durch geschicktes Zusammenarbeiten und Denken einen „Knoten“ aus miteinander verbundenen Händen lösen, ohne dabei die Hände loszulassen. Beim „Dunkelpfad“ wurden die Sinne der Teilnehmenden geschärft. Bei dieser Station bekam die eine Hälfte der Teilnehmenden eine Augenbinde aufgesetzt und wurde dann von der anderen Hälfte durch einen Parkour geleitet, jeweils in einer Zweiergruppe. Dabei war das Vertrauen in den Teampartner besonders gefragt. Bei der Station „Säurefluss“, bei der man unweigerlich an einen schweren Unfall in einer Chemiefabrik denkt, galt es für die Schülerinnen und Schüler, einen gefährlichen, giftigen „Säurefluss“ zu überqueren, ohne dabei den Boden zu berühren. Kreative Lösungen und eine gute Absprache im Team waren der Schlüssel zum Erfolg. Auch der „Tempelrun“ hatte es in sich: In dieser actionreichen Station mussten sich die Teilnehmenden auf Stepper stellen und sich nach verschiedenen Kategorien sortieren, ohne dabei den Boden zu berühren. Schnelligkeit und Geschicklichkeit waren hier genauso wichtig wie Teamgeist.
Und wie kam das erlebnispädagogische Angebot bei den neuen Schülerinnen und Schülern an? „Der Tag hat mir sehr gut gefallen, da er witzig, nicht langweilig und sehr schön war. Die Freizeitsportleiterinnen und Freizeitsportleiter haben sich merkbar viel Mühe gegeben, waren nett und zuvorkommend und auch hilfreich und motiviert“, lautete eine Stimme. Nicht alle kamen sofort mit dem sportlichen Körperkontakt zurecht. „Mir hat es nicht so gefallen, dass wir uns bei einer Station alle an den Händen anfassen mussten. Die Hände haben geschwitzt, das war nicht so angenehm“, hieß es. „Im Ganzen hat es uns eigentlich ganz gut gefallen, wir haben uns in der Halle das erste Mal so richtig miteinander geredet und uns verstanden und ab da an sind wir uns nähergekommen und dadurch hat sich unsere Klassengemeinschaft allgemein verbessert“, war eine weitere Meinung. „Zusammenfassend kann man also sagen, dass es unsere Klasse sehr gestärkt hat. Wir haben einander vertraut, miteinander kommuniziert, zusammen Probleme gelöst und uns näher kennengelernt. Daher betrachte ich dieses Angebot als sehr sinnvoll und möchte es gerne weiterempfehlen“ hieß es ergänzend. Die Angebote haben gezeigt, dass gemeinsames Erleben und Lernen die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schulzeit schaffen. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten für diesen gelungenen Start ins Schuljahr.