„…weil das Herz stets in Goslar weilte“ - Der Kollegiumsausflug 2018 des Lüttfeld-Berufskollegs führte in die historische Stadt an den nordwestlichen Ausläufern des Harzes

Der Kollegiumsausflug 2018 des Lüttfeld-Berufskolleg führte nach Goslar: Der Reichsadler auf dem Marktbrunnen ist ein Wahrzeichen der Stadt.

Lemgo. Zu Beginn der Herbstzeit reiste das Kollegium des Lüttfeld-Berufskollegs für einen Tag in die geschichtsträchtige Stadt Goslar, deren Altstadt und das am südlichen Stadtrand liegende ehemalige Erzbergwerk Rammelsberg seit 1992 zu den Weltkulturerbestätten der UNESCO zählen. Nach einer kurzweiligen zweistündigen Busfahrt erkundeten die Lehrerinnen und Lehrer im Rahmen eines Stadtrundgangs die historische Altstadt mit dem Marktplatz und dem gotischen Rathaus. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Besichtigung der Kaiserpfalz Goslar, deren Kaiserhaus als der größte und zugleich besterhaltene Profanbau des 11. Jahrhunderts in Deutschland gilt. In der zur Anlage gehörenden Pfalzkapelle St. Ulrich befindet sich eine Grabplatte aus Sandstein, die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhundert geschaffen wurde. Während der Besichtigung der Kapelle erläuterte der Stadtführer Walter Selent mit großem Sachverstand, dass der Kaiser Heinrich III. auf dem Sterbebett verfügt hatte, „dass sein Körper in Speyer bestattet werden sollte, Herz und Eingeweide dagegen in Goslar, weil – wie die Pöhlder Annalen mit einem Abstand von 130 Jahren berichten – ´das Herz stets in Goslar weilte´.“ Aus diesem Grunde enthält der Sarkophag noch heute in einer achteckigen, vergoldeten Kapsel das Herz Heinrich III., das in der Ulrichkapelle aufbewahrt wird. Die heutige Gestalt des Kaiserhauses mit der angrenzenden Ulrichkapelle ist das Ergebnis einer Restaurierung, die im 19. Jahrhundert weit über eine authentische Wiederhellstellung hinausging.

Das Mittagessen fand für die Reisegruppe in der Berggaststätte „Maltermeister Turm“ statt, von dem man einen wunderschönen Panoramablick über die Altstadt von Goslar und das Harzvorland genießen konnte. Für den Nachmittag war ein Besuch im ehemaligen Erzbergwerk Rammelsberg vorgesehen. Hier gab es eine Führung durch den Roederstollen wie auch eine Fahrt mit einer Grubenbahn. Das Erzbergwerk Rammelsberg diente über tausend Jahre lang zur Gewinnung seltener Mineralien und wurde 1988 stillgelegt. Heute ist das Bergwerk ein einzigartiges Museum, in dem die Lehrerinnen und Lehrer Untertage und Übertage Wissenswertes über Mineralien und die Bergbaugeschichte, insbesondere über das Arbeits- und Alltagsleben der Bergleute am Rammelsberg erfahren konnten. Die Fahrt nach Goslar war nach einhelliger Meinung aller Mitreisenden ein voller Erfolg. Das Wetter spielte mit, der Regen blieb aus. Die Reisegruppe war gut gelaunt, konnte viele Eindrücke aufnehmen und ihr Fachwissen vielfältig erweitern. Ein besonderer Dank gilt daher dem Planungsteam der Abteilung für Kraftfahrzeugtechnik des Lüttfeld-Berufskollegs unter der Federführung von Thorsten Intrup, das den Ausflug nach Goslar bestens organisierte. Wohin uns der Kollegiumsausflug wohl im nächsten Schuljahr führen wird?