Sportlich durch Europa: Das ERASMUS+ Projekt „Healthy EU“ in Bitonto/Italien

Ein Besuch im UNESCO-Weltkulturerbe Matera: Der Schüler Nico Henke und die Schülerin Mina Al Saady, Tobias Lüttig (Europa-Koordinator des Lüttfeld-Berufskollegs), die Schüler Jonas Hamm, Max Benfer, und die Schülerin Anne Schulz neben Manfred Kreisel (Schulleiter des Lüttfeld-Berufskollegs), Richard Claus (Lehrer des Lüttfeld-Berufskollegs) sowie der Schüler Kheder Altnji erkunden die historische Altstadt.

Lemgo. Zum vierten von sechs Treffen im Rahmen des ERASMUS+ Projekts „Healthy EU“ ging es für die neunköpfige Delegation vom Lüttfeld-Berufskolleg vom 11.11.2018 bis 17.11.2018 nach Bitonto in Süditalien zur gastgebenden Schule „Vitale Giordano“. Ursprünglich war die Fahrt knapp ein Jahr zuvor geplant, allerdings musste diese damals kurzfristig aufgrund starken Schneefalls abgesagt werden. Nach den Mobilitäten in Polen, Spanien und der Tschechischen Republik, bei denen ebenfalls sportliche Aktivitäten und gesunde Ernährung im Fokus standen, ging es nun also Anfang November in die Region Apulien, um sich dort zum Thema gesundes Leben auszutauschen.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag startete das deutsche Team, bestehend aus Projektkoordinator Tobias Lüttig, Schulleiter Manfred Kreisel und dem Lehrer Richard Claus, sowie den Schülerinnen und Schülern der beruflichen Gymnasien des Lüttfeld-Berufskollegs Mina Al Saady, Kheder Altnji, Max Benfer, Jonas Hamm, Nico Henke und Anne Schulz um 4:30 die Fahrt zum Flughafen in Düsseldorf. Über den Zwischenstopp in München wurde der Zielflughafen in Bari angesteuert, von wo wir die letzten 10 km mit der Bahn nach Bitonto zurücklegten. Bei der Ankunft gegen Mittag erwarteten uns bereits die Gastfamilien und die italienische Koordinatorin des Projekts, Carmen Stragapede. Die Schülerinnen und Schüler verbrachten anschließend den Tag in ihren Gastfamilien und die Lehrer konnten sich am späten Nachmittag bei einem Kaffee zum ersten Mal mit den europäischen Kollegen austauschen.

Am Montag startete dann das Projekt inhaltlich mit ausgearbeiteten Präsentationen der Delegationen zu landestypischen Sportarten. Glücklicherweise wurden die Präsentationen sehr unterschiedlich gestaltet, sodass die Zuschauer abwechslungsreich über populäre Sportarten wie Fußball, Basketball und Handball, aber auch mit einem Augenzwinkern über finnische Randsportarten wie Handyweitwurf oder Sumpfringen informiert wurden. Nach der Mittagspause in den Familien zeigte uns ein junger Stadtführer die historischen Sehenswürdigkeiten in den verwinkelten Gassen der Altstadt von Bitonto. Für den folgenden Dienstag stand eine ca. 10 km lange Wanderung in Lama Balice auf dem Programm. Lama Balice ist ein extra angelegter Wanderweg, der in dem ehemaligen Flussbett rund um die Stadt verläuft. Bei bestem Wetter machten sich ca. 70 Personen auf den Weg durch die Natur und am Rand eines Waldes wurden dann zur hochverdienten Pause Kaktusfeigen geerntet (sehr lecker, aber auch sehr saftig und klebrig). Die Wanderung endete an der Schule, von wo die Schülerinnen und Schüler in einen freien Nachmittag entlassen wurden. Nach einem gemeinsamen Mittagessen trafen sich alle teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer, um das folgende Treffen in Finnland zu besprechen. Als Hausaufgabe für alle wurde beschlossen, Ideen zur Verankerung des gesunden Lebens im Unterricht zu sammeln. Am Mittwoch wurden unterschiedliche Sehenswürdigkeiten angesteuert. Mit dem Bus fuhren wir zunächst zu den Tropfsteinhöhlen in Castellana. In bis zu 60 m Tiefe erstreckt sich hier ein sehr sehenswertes Höhlennetz, das insgesamt 3 km lang ist. In unserer englischsprachigen Führung wurden wir unter anderem über die Entstehung, Entdeckung und geologischen Zusammensetzung der Grotten informiert. Am Nachmittag fuhren wir in die Stadt Alberobello, welche aufgrund der charakteristischen Bauart der Häuser eines von 54 UNESCO Weltkulturerben in Italien ist. Abschließend besichtigten wir Polignano a Mare, eine Küstenstadt direkt an der Adria.

Unter dem Motto „Train your brain in Puglia“ folgte das sportliche Highlight des Treffens am Donnerstag. In gelosten 3er Teams (ein Lehrer, ein italienischer Schüler, ein Gastschüler) galt es, möglichst schnell acht Stationen in den Gassen der Altstadt Bitontos zu finden und dort eine Quizfrage zu beantworten. Die 36 Teams wurden nacheinander ins Rennen geschickt und durften zwischendurch frisches Focaccia (ein Fladenbrot, das vor dem Backen mit Olivenöl, Salz, Kräutern oder weiteren Zutaten belegt wird) an einer Station bei einem kleinen Bäcker probieren. Gegen Mittag erfolgte die Ehrung der ersten drei Teams. Gegen Abend fuhren alle teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer mit der Bahn nach Bari, um dort die Hafenstadt zu erkunden. Am letzten Tag stand erneut Kultur auf dem Programm. Sowohl die Stadt Matera als auch das Castel del Monte gehören zu den Weltkulturerben. In Matera waren wir als Lemgoer-Gruppe unterwegs und erkundeten so die sehenswerte Stadt. Das Castel del Monte, welches Drehort vieler bekannter Filme war und ist (z.B. „Der Name der Rose“), wurde dann wieder gemeinsam besichtigt.

Zum emotionalen Abschied am Samstag um 10:00 am Bahnhof in Bitonto gab es noch einmal eine gemeinsame Tanzeinlage aller Schülerinnen und Schüler. Über Bari, München und Düsseldorf kamen wir am Samstagabend um 20:00 in Lemgo an. Besonders deutlich war hier für die Delegation aus Lemgo der Temperatureinbruch. Neben sportlichen Aktivitäten im Projekt stand natürlich der kulturelle Austausch im Vordergrund. Besonders bemerkenswert war hier die Frage eines Schülers, ob er nicht auch noch zum folgenden Treffen nach Finnland mitkommen könnte, was zeigt, wie positiv dieses Projekt von den Schülerinnen und Schülern aufgenommen wurde und wird. Wir freuen uns auf das Treffen in Finnland und ganz besonders auf das letzte Treffen im April 2019 in Lemgo.