Schule der Chancen! Der „Tag der offenen Berufskollegs“ am Lüttfeld-Berufskolleg

"Tag der offenen Berufskollegs" am LBK: In einem Beratungsgespräch erläutert der Schüler Jan Luca Hermann von der Höheren Berufsfachschule für Elektrotechnik am Lüttfeld-Berufskolleg zwei interessierten Realschülern die Erwärmung einer Leiterbahn auf einer Platine mit Hilfe einer professionellen Wärmebildkamera.

Lemgo. Dieser Tag der offenen Tür stieß am Lüttfeld-Berufskolleg auf eine große Resonanz. Die Besucher, insbesondere Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I mit ihren Eltern, aber auch Vertreterinnen und Vertreter der lippischen Betriebe und Institutionen konnten sich einen Eindruck von der Vielfalt der Bildungsangebote an unserer Schule verschaffen. Das Lüttfeld-Berufskolleg bietet Möglichkeiten der beruflichen Ausbildung für Jugendliche ohne Abschluss oder ohne Anerkennung, zudem für Schülerinnen und Schüler, die den Hauptschulabschluss nach Klasse 9 oder nach Klasse 10 erlangen, aber auch für Schülerinnen und Schüler, die einen Mittleren Schulabschluss erwerben oder sogar einen Q-Vermerk erhalten und die Allgemeine Hochschulreife anstreben. In allen Bildungsgängen des Lüttfeld-Berufskollegs (in den Bereichen Bau- und Holztechnik, Elektrotechnik, Gestaltungstechnik, Gesundheit, Ernährung und Soziales, Informationstechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Metall- und Kunststofftechnik sowie Umweltschutztechnik) fanden ausführliche Beratungen statt, die von Fachlehrern, Bildungsgangorganisatoren oder Bildungsgangleitungen durchgeführt wurden. Zudem konnten die Besucher besondere Highlights erleben. Hierzu gehörten beispielsweise, dass im Bereich Elektrotechnik elektronische Baugruppen hergestellt werden konnten. Laborversuche („Analyseverfahren Titration-Konzentrationsbestimmung von Inhaltsstoffen“) standen im Bereich Umweltschutztechnik auf dem Programm. Auch im Labor für Kraftfahrzeugtechnik ging es sehr anschaulich zu. Hier zeigten Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Arbeiten im Lernfeld „Um- und Nachrüsten“. Die Besucherinnen und Besucher zeigten sich an diesem Tag sehr beeindruckt von der Vielfalt an Möglichkeiten, die das Lüttfeld-Berufskolleg im Rahmen beruflicher Ausbildungen bietet. Die Schule verfügt in allen Bereichen über eine hochmoderne Ausstattung, die Industriestandard erreicht. Der Unterricht wird nach neuesten Erkenntnissen der Lernforschung geplant und durchgeführt und bereitet bestmöglich auf eine spätere Berufstätigkeit vor. Für Schülerinnen und Schüler liegt ein besonderer Vorteil der Schule auch darin, dass sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere mit der Eurobahn sehr gut zu erreichen ist.

Der Anmeldetag für das Schuljahr 2020/2021 findet am 1. Februar 2020 von 8.30 bis 12.00 Uhr statt.

Die Lippische Landeszeitung berichtet: „Fröhlich begrüßen Dario, Justin und Jennifer die jungen Leute, die an diesem Morgen ins Foyer der Schule strömen und sich noch etwas scheu zwischen den Tischen umsehen. In ihren weißen Pullis sind die Schüler des Lüttfeld-Berufskollegs gut zu erkennen und weisen den Suchenden als „Lotsen“ den Weg: Richtung Zukunft soll es gehen. Gar nicht so einfach in einer Zeit, in der es kaum noch stringente Werdegänge gibt und man beinahe ein eigenes Studium bräuchte, um das Bildungssystem zu verstehen, so scheint es. Insbesondere die vier Berufskollegs in Lippe bieten ein gut strukturiertes System, in dem sich Schüler entsprechend ihrer Stärken und Interessen orientieren können. Beispielsweise das Lüttfeld-Berufskolleg sei für nahezu jeden Bildungsgrad zugänglich, sagt Toni Maria Nürmberger-Ergünoglu, Abteilungsleiterin für den Fachbereich Gesundheit, Ernährung und Soziales: „Wir bekommen auch viele Schüler völlig ohne Orientierung, die dann von Null bis Abitur durchstarten“, erzählt sie anerkennend. Auch ohne Q-Vermerk, mit Sprachbarriere oder ohne Hauptschulabschluss – motivierte Schüler können in internationalen Förderklassen oder Ausbildungsförderklassen Abschlüsse nachholen und dann die Fachoberschulreife oder die gymnasiale Oberstufe mit verschiedenen Spezialisierungen besuchen. So hat es auch Jennifer gemacht.  Sie wirbt heute für die Arbeit im Schulsanitätsdienst. „Ebenfalls eine Besonderheit unseres Standorts“, betont Makrina Kröger, die Jennifer zur Ersthelferin ausgebildet hat. „Ich wollte gerne etwas im Bereich Gesundheit machen“, erzählt Jennifer. Nach ihrem Hauptschulabschluss habe sie deshalb am Lüttfeld ihren Q-Vermerk nachgeholt und die zweijährige Berufsfachschule im Bereich Gesundheit und Soziales angeschlossen. Während sie nun die AGS1A besucht (das entspricht der elften Klasse), ist sie bereits staatlich anerkannte Sozialassistentin. „Mit dem Stoff komme ich gut zurecht“, erzählt sie. „Nur Biochemie ist manchmal schwer, weil ich vorher nie Chemie hatte“. Für solche Fälle greife sie aber auf die Fähigkeiten zurück, die sie sich in Zusatzkursen wie dem „SOL“, dem „Selbstorganisierten Lernen“ angeeignet habe, und hole die Inhalte so gut nach. Es gibt noch vier weitere Fachbereiche am Kolleg: Mit Bau und Gestaltung, Elektrotechnik, Metall- und Kunststofftechnik und Kfz-Technik ist das Lüttfeld ein Berufskolleg mit technisch-gewerblichem Schwerpunkt.

Wer sich mehr für die wirtschaftlich-kaufmännische Richtung interessiert, der ist am nahe gelegenen Hanse-Berufskolleg gut aufgehoben. Am wichtigsten findet Abteilungsleiterin Toni Maria Nürmberger-Ergünoglu aber den praktischen Schwerpunkt der Schulen im Allgemeinen: Realistisch gesehen seien sehr viele Schüler trotz des erklärten Ziels der Landesregierung unter dem Titel „Kein Abschluss ohne Anschluss“ noch orientierungslos. „Deshalb sind bei uns Praktika verpflichtend und deutlich länger als in der regulären Sekundarstufe.“ Auch in Detmold tummeln sich an diesem Tag jede Menge Schulabgänger in den beiden großen Einrichtungen. Das Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg des Kreises ist kaufmännisch ausgerichtet und ein Standort der Lernfabrik Lippe 4.0. Beim Felix-Fechenbach-Kolleg können sich die Besucher unter anderem über die Berufsbilder rund um Erziehung, Metall-, Elektro- und Holztechnik sowie über Gastronomie informieren – und auch hier machen sich die jungen Leute in Scharen schlau. Probeunterricht, Ausstellungen und Mitmachaktionen prägen auch hier das Angebot. Das gilt auch für den parallel laufenden Tag der Ausbildung am Klinikum Lippe.“ (Alina Hetland, Orientierung in Richtung Zukunft, Tag der Berufskollegs: Die vier großen Bildungseinrichtungen in Lippe öffnen ihre Pforten für künftige Schulabgänger. Überall wird klar: Für eine gute Karriere ist ein Studium nicht der einzige Weg, in: Lippische Landeszeitung, 11. November 2019, S. 10)