Berufliche Perspektiven im Gesundheitswesen - Schülerinnen und Schüler des Lüttfeld-Berufskollegs informieren sich im Klinikum Lippe in Lemgo

Schülerinnen und Schüler des Lüttfeld-Berufskollegs unternahmen eine Exkursion ins Klinikum Lippe in Lemgo: Ein herzliche Dankeschön mit „Merci“ an die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Anja Rethmeier-Hanke, die durch das Klinikum führte.

Lemgo. 53 Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums für Gesundheit des Lüttfeld-Berufskollegs besuchten das Klinikum Lippe in Lemgo. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Klinikums Anja Rethmeier-Hanke, ehemalige Schülerin des Lüttfeld-Berufskollegs, führte die Jugendlichen und jungen Erwachsenen über die verschiedenen Stationen. In einer Informationsveranstaltung berichtete sie zudem von ihrem eigenen beruflichen Werdegang von einer Krankenpflegeausbildung über die Stationsleitung hin zum Studium der Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld. Sie betonte, wie wichtig ein Praktikum bei der Suche nach einem geeigneten Beruf sein kann.

Bei einem Rundgang durch das Klinikum wurde schnell deutlich, dass moderne Technologie nicht nur in der Radiologie (CT/MRT), sondern auch in der Betreuung der Patienten im Bereich der Stroke Unit (Schlaganfalleinheit) und Intensivstation Einzug gehalten haben. So ist jede Pflegekraft dort mit einer „Digitalen Kurve“ (IT-Visitenwagen auf SAP/ Windows-Basis) ausgestattet. Dies bietet einen direkten und schnellen Zugriff auf relevante Patientendaten. Beeindruckend war auch die Installation eines Vital Sky im Patientenzimmer der Stroke Unit – eine innovative Lichttherapieanlage, die den Tagesrhythmus widerspiegelt und mit Waldimpressionen und Sonnenuntergängen positiv auf die Genesung der Patienten einwirkt. Die hochtechnologischen Apparate der Radiologie, wie das CT und MRT wurden den Schülerinnen und Schülern vorgestellt. Mit dem Hinweis auf Sicherheitsvorkehrungen und Strahlenbelastungen im Bereich der Radiologie wurde das Interesse der Schülerinnen und Schüler besonders geweckt. Auch der Ausbildungsberuf der/des MTRA (Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in) wurde vorgestellt, welcher ab 2020 am Klinikum erlernt werden kann. Stellenaussichten sind in diesem Bereich vergleichbar hoch wie die in der Pflege. Die Diagnostik und eine innovative Lichttherapieanlage reichen zur Genesung der Patienten nicht aus. Dafür bedarf es individuell abgestimmte Therapien, zum Beispiel in Form von Medikamenten oder durch den Ersatz von schadhaften Gelenken (etwa Hüftgelenken). Das Klinikum Lemgo bezieht die verabreichten Medikamente sowie die benötigten Utensilien zur Versorgung der Patienten aus der hausinternen Apotheke. Diese bedient neben dem Klinikum Lippe Lemgo und ihrer Laufkundschaft auch die Standorte in Detmold und Bad Salzuflen. Einen Eindruck darüber, wie viele unterschiedliche Präparate und Materialien die Apotheke dafür vorrätig haben muss, konnten die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Rundgang durch die Lagerräume erhalten.

In den nächsten 20 Jahren werden voraussichtlich im Bereich des Gesundheitswesens bundesweit bis zu einer Million neue Arbeitsplätze entstehen. In OWL sind inzwischen mehr Menschen im Gesundheitswesen als in der Metallindustrie beschäftigt. Neue Arbeitsplätze werden vor allem in der Pflege zu finden sein. Im Zuge des demografischen Wandels und dem damit verbundenen „Altern“ der Gesellschaft rücken chronische Erkrankungen und Multimorbidität (gleichzeitiges Bestehen mehrerer Krankheiten bei einem Patienten) in den Fokus der Pflegekräfte.